Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18
zm 107, Nr. 18, 16.9.2017, (2156) Bedingungsloses Grundeinkommen für Zahnärzte Die Wahlprüfsteine der KZBV haben alle Antworten auf Zahnarzt- relevante Fragen der kommenden Legislatur geliefert. Alle Antwor- ten? Nein. Dazu hätte die Satirikervereinigung „Die Partei“ befragt werden müssen. Auf Nachfrage erwägt die Partei unter Leitung ihres „größten Vorsitzenden aller Zeiten“, Martin Sonneborn, nach der Durchsetzung der geplanten Bierpreisbremse tat- sächlich ein kleines Wahlgeschenk für Zahnärzte: die Einführung eines bedingungslosen Grund- einkommens – berechnet auf Grundlage der Kostenstrukturstatistik des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 1980. Sonneborn ist nicht der unbedarfte Klosterschüler und Klamauk- bruder, wie uns Vita und Scherze Glauben machen. Als Spitzen- kandidat seiner Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Eliten- förderung und basisdemokratische Initiative (so der volle Name) hat er es immerhin zu einem Pöstchen im Europäischen Parlament gebracht. Als Mitglied der 16. Bundesversammlung (!) hat er an- schließend dann noch versucht, seinen eigenen Vater ins höchste Amt des Staates zu hieven. Merke: Erst kommt das Fressen, dann Satire vorm Wahllokal. Am 1. September startete die Wahlkampftournee der Partei „Die Partei“ mit Sauerkrautwettessen in Frankfurt. „Wirr ist das Volk“ und „Das Brot ist voll“ lautet der feingliedrige Humor, mit dem Werbung für den virtuosen Kabarettisten und Prix-Pantheon-Träger Serdar Somuncu gemacht wird, der als „Kançler“ (Plakat-Slogan „Warum nicht mal ein Türke?“) kandidiert. Finden Sie überhaupt nicht witzig? Och kommen Sie schon, lachen Sie doch mal. Sie finanzieren den Schmonzes schließlich mit über den Umweg der staatlichen Teil- finanzierung der Parteien. Gut 100.000 Euro Spielgeld bekamen Sonneborn und Kollegen 2016 für ihren Erstklässlerhumor spendiert. Und zaubern wenigstens ab und zu ein Lächeln auf unsere Gesichter. Anders als die oft unfreiwillig komischen Plakate, die die sechs bekanntesten Parteien kleben – mit ihren mehr als 130 Millionen Euro Steuergeldzuschuss. zm 100, Nr. 18 A, 16.9.2017, (2156) Kolumne Vorschau Themen im nächsten Heft – zm 19 erscheint am 1. Oktober 2017 Als die Mauer weg war ... Wie die Wiedervereinigung in der zahnmedizinischen Standespolitik gelang – zwei Zeitzeugen berichten Der Meth Mouth Was bei der Behandlung von Patienten mit Crystal-Meth-Abusus zu beachten ist Amüsant oder abseitig? Skurriles aus der zahnmedizinischen Welt Foto: Pabst Foto: picture alliance 146 Zu guter Letzt
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