Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18

zm 107, Nr. 18, 16.9.2017, (2052) Im parodontal geschädigten Gebiss kann die Ästhetik durch Verlust der Interdentalpapillen oder Zahnfehlstellungen beeinträchtigt sein. Direkte Aufbauten aus Komposit ermöglichen Zahnformkorrekturen wie das Schließen schwarzer Interdentaldreiecke oder – in Kombination mit präparativen Maßnahmen – auch Zahnstellungskorrekturen. Ausgangssituation Eine 72-jährige Patientin ist mit dem Er- scheinungsbild ihrer Oberkiefer Frontzähne unzufrieden. Die Ästhetik ist durch Zahn- stellungsänderungen, verbunden mit un- gleichmäßigem Verlauf der Inzisalkanten und partiellen Verlust der Interdentalpapillen, beeinträchtigt (Abbildungen 2 und 3). Auf- grund eines regelmäßigen parodontalen Recalls bei gleichzeitig guter Mundhygiene liegen bei ihr eine stabile parodontale Situa- tion und eine reizfreie Gingiva vor. Der gelockerte Zahn 12 wurde im Zuge der Parodontalbehandlung mittels Komposit- Schienung an Zahn 11 fixiert. Die Zahn- krone 11 ist elongiert und weist einen labialen Kippstand auf. Die breite Lücke zwischen Zahn 12 und 11 ist für die Patien- tin zwar gut zu reinigen, jedoch ästhetisch unbefriedigend. In Absprache mit der Patientin und unter Berücksichtigung der Behandlungskosten fiel die Entscheidung für eine Therapie mit minimalinvasiven direkten Komposit- restaurationen. Analyse von Zahnform und -farbe Anhand von Situationsmodellen wurden die Ist-Situation vermessen (Abbildung 1) und das Zielergebnis anhand der bekannten Grundregeln der Frontzahnästhetik in Form eines Wax-ups definiert (Abbildung 4). Ein gleichmäßiger Zahnbogen sollte durch addi- tive Maßnahmen an 12, 21 und 22 und durch subtraktive Maßnahmen an 11 erfolgen. Unter Beachtung des Schneidekantenver- laufs der Oberkieferzähne in Bezug zur Unterlippe, der Relation zwischen Länge Fallpräsentation Würzburger Zahnmedizinstudent gewinnt Global Clinical Case Contest Der Würzburger Zahnmedizinstudent Paul Drehmann hat den Global Clinical Case Contest gewonnen. Er setzte sich damit als nationaler Sieger gegen 591 Studenten aus 169 Universitäten und am Ende gegen 18 internationale Finalisten durch. Mit diesem Fall hat er die Juroren überzeugt. Der Sieger und sein Unterstützer-Team (v.l.n.r.): Siegmar Schwegler, Professional Service Manager Universitäten bei Dentsply Sirona, Paul Drehmann, Dr. Britta Hahn und Prof. Gabriel Krastl, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie. Abbildung 1: So wird die dentale Analyse ermittelt. Alle klinischen Fotos: B. Hahn, Universitätsklinikum Würzburg Foto: K. Nowarra 42 Zahnmedizin

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