Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18
zm 107, Nr. 18, 16.9.2017, (2056) noch weichen Komposits mit einem Pinsel gestaltet. Spezielles Vorgehen bei Zahn 11 Nach definiertem inzisalen und labialen Abtrag wurde über ein direkt im Mund hergestelltes Mock-up aus Komposit ein zweiter Silikonschlüssel hergestellt (Abbil- dung 6). Weiter analoges Vorgehen wie bei den Zähnen 12, 21 und 22. Ausarbeitung und Politur Nach Abnahme der Matrizen schloss sich die Überschusskontrolle mit einem Skalpell an. Mit entsprechenden Finier- und Polier- techniken lassen sich Oberflächenglanz und Mikromorphologie nahezu perfekt an die übrige Dentition anpassen. Flexible Scheibchen wurden im Bereich der Restau- rationsränder sowie für Korrekturen der lateralen und inzisalen Kantenlinien wie auch der interinzisalen Dreiecke verwendet. Konkavitäten der Bukkalfläche wurden mit einem Silikonpolierer stellenweise akzentu- iert. Die Feinpolitur erfolgte mithilfe des ceram.x gloss-Systems (Dentsply Sirona Restorative) (Abbildung 7). Aufgrund des Informationsverlusts durch Dehydratation der Zähne unter Kofferdam erfolgte die Farb- und Formkontrolle erst bei Wieder- vorstellung. Abschluss Nach einer Woche erfolgte die Nach- kontrolle sowie die Eingliederung eines Palatinaldrahts zur Retention der Zähne 13 bis 23. Zahn 11 fügt sich jetzt harmonisch in die Oberkieferfront ein (Abbildung 9). Die Symmetrie der Oberkieferfront scheint wiederhergestellt. Das Lippenbild der Pa- tientin dokumentiert ein zufriedenstellendes Ergebnis (Abbildung 8). Vor dem Hinter- grund der günstigen Ergebnisse für minimalinvasive additive Maßnahmen mit Komposit in klinischen Studien [Peumans et al., 1997; Frese et al., 2013] ist von einer guten Prognose der hergestellten Restaura- tionen auszugehen. Paul Drehmann, 10. Fachsemester Dr. Britta Hahn, Tutorin Universitätsklinikum Würzburg Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie Direktor Prof. Dr. Gabriel Krastl Pleicherwall 2, 97070 Würzburg Literatur: Peumans M, Van Meerbeck B, Lambrechts P, Vanherle G (1997): The 5-year clinical performance of direct composite additions to correct tooth form and position. I. Esthetic qualities. Clin Oral Investig 1(1):12–18. Frese C, Schiller P, Staehle HJ, Wolff D (2013): Recontouring teeth and closing diastemas with direct composite buildups: a 5-year follow-up. J Dent 41(11):979–985. Abbildung 9: Frontalansicht eine Woche nach Abschluss der Behandlung Abbildung 8 a, b: Das Lippenbild der Patientin vor (a) und nach Abschluss der Behandlung (b) überzeugte nicht nur die Patientin, sondern letztend- lich auch die Jury. Der Global Clinical Case Contest Ausrichter dieses weltweiten Talent- wettbewerbs, bei dem Studenten der Zahnmedizin für herausragende Resultate in klinischen Fällen geehrt werden, ist das Unternehmen Dentsply Sirona. Der nach eigenen Angaben weltweit größte Hersteller von Dental- produkten und -technologien beliefert Zahnärzte und Zahntechniker in allen Bereichen der Zahnmedizin. Die Universität Würzburg war in diesem Jahr zum ersten Mal beim GCCC vertreten. Paul Drehmann ist der dritte internationale Sieger aus Deutschland – 2012/13 ging der Preis an die Universität Göttingen, 2008/09 an die Universität Witten/Herdecke. Aktuell startet der nächste Wettbewerb, für den Studenten bis zum 15.02.2018 klinische Falldokumentationen ein- reichen können. Weitere Informationen unter: www.dentsplysirona.com/de-de/ products/restorative.html 46 Zahnmedizin
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