Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18

zm 107, Nr. 18, 16.9.2017, (2058) Ergebnis ist erschreckend: Stand Mitte August (Test am 15.08.2017) konnte ich lediglich eine Praxis ermitteln, die es halbwegs ver- sucht hat. In einer harten Betrachtungs- weise hat keine einzige Praxis ihre Hausauf- gaben ansatzweise gemacht. Kombiniert mit aktuellen Statistiken, die zeigen, dass die ZFA-Ausbildung der unbeliebteste Aus- bildungsberuf in Deutschland ist, klingeln hier die Alarmglocken. Hinzu kommt, dass in den gängigen Anzei- gen und dem Berufsbild nahezu nur Frauen angesprochen werden. Die wenigsten Pra- xen verfügen über eine gezielte Darstellung als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb. Sie wissen in einer hohen Prozentzahl nicht ein- mal, was eine Ausbildung zur ZFA für die Praxis bedeutet und welche Möglichkeiten die Praxis bzw. die Branche für eine ZFA in Zukunft bereithält. Problem erkannt – Problem gebannt? Die Aufbesserung des Berufsstands ist insbe- sondere eine Aufgabe der Gremien und Fotos: [M] nosorogua/martialred – Fotolia / zm-mg 48 Praxis D iese E-Mail habe ich von einem unserer Kunden bekommen, den wir mittlerweile seit zweieinhalb Jahren betreuen. Die Praxis haben wir zu spezifischen Themen beraten. In Bezug auf das Personal war der Leidens- druck bislang noch nicht so groß, um etwas zu unternehmen. Hier zeigt sich, dass selbst eine gut struktu- rierte und organisatorisch hervorragend aufgestellte Praxis nicht automatisch von Personalengpässen verschont bleibt. Trotz (sehr) guter betriebswirtschaftlicher Kenn- zahlen mit einem nachhaltigen Wachstum und einer stabilen Ertragssituation ist zu erkennen, dass eine wesentliche Säule der Zukunftsarchitektur dadurch porös wird, dass sich in der Vergangenheit zu wenig um das Personal bemüht worden ist. Einen kurzfristigen Ansatz zu finden, ist wirk- lich wahnsinnig schwer und meist teuer. An dieser Stelle möchte ich daher zunächst die Versäumnisse und langfristige Ansätze auf- zeigen. Basierend auf jahrelanger Erfahrung in der Beratung von Zahnarztpraxen sehe ich drei zu differenzierende Schwerpunkte: Der erste Punkt ist die Ausbildungssituation einer Praxis, die ich gern in der heutigen Kolumne beleuchten möchte. Die Punkte zwei und drei beziehen sich auf die Mit- arbeiterpflege und die Attraktivität der Praxis als Arbeitgeber – das heißt einerseits „Wie pflege ich die bestehenden Mit- arbeiter?“ und andererseits „Wie mache ich meine Praxis attraktiv als Bewerbungsplatz bzw. als Arbeitgeber für qualifiziertes Perso- nal?“. Diese beiden Fragen werde ich den kommenden zm-Ausgaben beantworten. Jetzt geht es zunächst um die Ausbildungs- situation – mit einem Beispiel aus der Praxis: Ich habe per Zufallsprinzip in der nächsten größeren Stadt in der Nähe meines Heimat- orts 20 Zahnarztpraxen identifiziert, mir die (nicht immer vorhandenen) Webseiten der Praxen angeschaut und überprüft, wie viele dieser Praxen sich als Ausbildungsbetrieb darstellen und ihre Vorzüge aufzeigen. Das Die neue zm-Kolumne rund um die relevanten Praxisfragen Hilfe – wie komme ich an gutes Personal?

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