Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 19
zm 107, Nr. 19, 1.10.2017, (2171) Ein lebensbedrohender Unsinn Dr. Andreas Fiege, Wohnort ist der Redaktion bekannt Ich kann aus meiner 25-jährigen Erfahrung die geschilderten, leid- vollen Erfahrungen des Kollegen Bertelsen vollumfänglich bestätigen. Hier wird mit unethischen und wissenschaftlich völlig unhaltbaren Methoden nicht bloß Honorar generiert, sondern obendrein noch mit den Ängsten und Nöten der Patienten „gearbeitet“. Der Berufsstand der „ganzheitlich“ tätigen Heilpraktiker hat sich diese Misere konkret selbst eingebrockt und muß neu anfangen. Ich bin daher für die „Abschaffungslösung“. Auf gar keinen Fall darf es für diesen oftmals lebensbedrohenden Unsinn auch noch Fortbildungspunkte quasi als Belohnung geben! Das setzt demGanzen die Krone auf. Wer heilt, hat zwar Recht, aber wer abzockt, gehört eben abgeschafft. \ Patienten nicht ausreichend geschützt OA Dr. med. dent. Holger Gloerfeld, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg, Medizinisches Zentrum für Zahn- Mund- Kieferheilkunde, Abteilung für Orofaziale Prothetik und Funktionslehre Ich kann den Autoren der beiden Artikel nur zustimmen! Dass un- konventionelle Verfahren (KAM) gerne als „ganzheitliche Medizin“ oder „Naturheilverfahren“ ange- boten werden, ist in der Regel nicht zutreffend und darf unsere Patienten nicht zu der irrigen Annahme verleiten, dass deren Anwendung grundsätzlich sanft und ohne Nebenwirkungen sei. Der Patientenschutz muss hier unbedingt verbessert werden! Durch falsche Diagnosen aus einer Material-Testung zum Bei- spiel mittels Kinesiologie oder nach unbegründeter Entfernung angeblich „beherdeter“ Zähne und von Kieferknochen nach Diagnostik mittels Elektro- akupunktur nach Voll (EAV) kann eine zufriedenstellende protheti- sche Versorgung stark erschwert oder sogar unmöglich werden. Die notwendige Diagnostik und Therapie kann möglicherweise unterbleiben und falsche Dia- gnosen ungeeigneter Verfahren können sich für die Patienten im Sinne einer Nocebo-Wirkung ne- gativ auswirken. Auch die die Be- hauptung „Wer heilt, hat recht“ kann nicht überzeugen und zeugt eher von unkritischer Denkweise, bestenfalls von guter ärztlicher In- tuition. Es wird nicht hinterfragt, welche der oft polypragmatisch angewendeten Maßnahmen tat- sächlich die Heilung bewirkt ha- ben. Waren es gar die Selbsthei- lungskräfte? Die Reduktion von Krankheit/ Gesundheit auf den Fluss von „Energie“ auf bestimm- ten „Bahnen“ wird der Komplexi- tät des menschlichen Organismus sicher nicht gerecht. Tatsächlich ganzheitliche oder umfassende ZahnMedizin ist systematisch, so- weit wie möglich evidenzbasiert, präventiv/aufklärend, ursachen- orientiert, prospektiv-minimal- invasiv / Strukturen erhaltend, be- rücksichtigt Körper/Psyche/ Intellekt, stärkt die Eigenverant- wortung der Patienten und ist im Alter aufsuchend. Martin Luther, der kritische Geist seiner Zeit, würde heute dem Münsteraner Expertenkreis sicher beitreten und entsprechende Thesen an die Türen der BZÄK und des Gesund- heitsministeriums nageln! \ SALUS ist ein eingetragenes Warenzeichen und Ihr Wir haben eine Lˆ sung die Einwegverpackungen ¸ berfl ¸ ssig macht. Bedenken Sie die Zeit, die Kosten und die Umweltbelastung, die durch den Gebrauch von hunderten Einweg-Sterilverpackungen entstehen. Wir haben uns etwas Besseres einfallen lassen. SALUS ist eine schnelle, sichere und prozessoptimierende Lösung für Ihre Praxis. Der SALUS Steril Container ist nicht nur für die Sterilisation und Lagerung, sondern auch für die Reinigung und Thermodesinfektion von Hygieneinstrumenten verwendbar. SALUS ist eine schnelle, sichere und prozessoptimierende Lösung für Ihre Praxis. NEU: SALUS Æ , Der weltweit erste Steril ontainer, bestehend aus Geh‰ use und Einschub der Papier ¸ berfl ¸ ssig macht. Weitere Informationen unter: www.scican.de.com/ s alus
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