Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 19

zm 107, Nr. 19, 1.10.2017, (2176) Die Absichtserklärungen zur Mundgesund- heit und zur zahnärztlichen Profession schreiben die FDI-Strategie 2020 fort: So unterstützt die FDI ausdrücklich Forschung und Entwicklung CAD/CAM-gestützter Zahn- medizin zur Verbesserung der Qualität und zur Kostenreduzierung – unter Berücksichti- gung der Entwicklung offener Systeme und internationaler Normen. Nach der Resolution zur Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin sollen Angehörige der Mundgesundheitsberufe Verantwortung für die Gesellschaft über- nehmen und die Auswirkungen ihres Berufs auf die natürlichen Ressourcen minimieren, gleichzeitig die optimale Mundgesundheit für alle Menschen fördern. Die FDI-Stellung- nahme zum lebenslangen Erhalt der Mund- gesundheit zielt darauf ab, dass die Mund- gesundheit in eine gesundheitsfördernde Politik einbezogen werden muss. Drei bisherige Stellungnahmen wurden einer umfangreichen Überarbeitung unterzogen: Die FDI befürwortet die Verwendung von Fluorid bei der Behandlung von Zahnkaries in der Vorbeugung und/oder Behandlung von frühen Läsionen bei Kindern, Erwachse- nen und älteren Menschen. Im Bereich Fort- bildung ruft die FDI die nationalen Zahn- ärzteverbände auf, sicherzustellen, dass ein strukturiertes und kontinuierliches Fortbil- dungssystem für alle Zahnärzte innerhalb eines ethischen Rahmens zur Verfügung steht sowie die Art, den Inhalt und den Umfang der zahnärztlichen Fortbildung zu definieren, die für den Zahnarzt in seiner Region angemessen, zumutbar und prakti- kabel ist. In der Stellungnahme zur zahn- ärztlichen Berufsausübung fordert die FDI öffentliche und private Leistungsträger auf – gemeint sind Regierungen, Versicherungen, Arbeitgeber, etc. –, die vom Zahnarzt geleis- tete Behandlung angemessen zu bezahlen. Es sei wichtig, dass sich Leistungsträger an der Finanzierung der Gesundheitsversorgung in Industrieländern und noch mehr in Ent- wicklungsländern beteiligen, wo sie eine solide Grundlage für ein erschwingliches, sicheres und qualitätsorientiertes Gesund- heitssystem bieten können, ohne sich in die Behandlungsentscheidungen des Zahn- mediziners einzumischen. Zweijährige Präsidentschaft Turnusmäßig trat in Madrid ein neues Präsi- dium in die Verantwortung. Die US-Ameri- kanerin Dr. Kathryn Kell von der American Dental Association übernahm die Präsident- schaft für die nächsten zwei Jahre von Dr. Patrick Hescot aus Frankreich. Der bisherige Sprecher, Dr. Gerhard Seeberger vom italie- nischen Zahnärzteverband AIO, wurde zum Präsident-elect gewählt, er hatte sich gegen den Mexikaner Dr. Jaime Edelson deutlich durchgesetzt. Die Amtszeit für die ernannten und gewählten neuen Vorstandsmitglieder begann am 1. September 2017. Der FDI-Vor- stand ist derzeit ohne deutsche Beteiligung, dennoch war der Einfluss der deutschen Delegation in den Stellungnahmen spürbar, die in den fünf ständigen Ausschüssen erarbeitet wurden. FDI-Generalversammlung in Madrid – der Input der deutschen Delegation Die Stimme der Praktiker weltweit Über 8.000 Teilnehmer aus aller Welt folgten dem Ruf der FDI (World Dental Federation) zum wissenschaftlichen Kongress, der schwerpunktmäßig die Pro- phylaxe in den Mittelpunkt stellte. Die Generalversammlung der FDI mit rund 300 Delegierten brachte diverse Absichtserklärungen für eine bessere globale Mund- gesundheit auf den Weg. Welche Rolle spielte dabei die deutsche Zahnmedizin und welche Bedeutung haben die Beschlüsse? Der FDI-Kongress gehört zu den ältes- ten dentalen Veranstaltungen welt- weit, die FDI sieht sich als Vertreterin von einer Million Zahnärzten weltweit. Während des Jahreskongresses kom- men Teilnehmer am wissenschaftli- chen Programm und die Delegierten der FDI-Generalversammlung für fünf Tage zusammen, um sich auszutau- schen. \ Hintergrund: Die FDI Foto: A. Wuttke Fortsetzung des Artikels auf Seite 24 2 22 Politik

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