Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 19
zm 107, Nr. 19, 1.10.2017, (2186) eine IT-Service Management Plattform. Hier haben ZIS-Hotline, DVO, technischer Zu- gangsdienst und PVS Einblick, und können so schnell durch ein Ticketsystem das Pro- blem zuordnen und lösen. Die TI ist sehr komplex, man kann nicht erwarten, dass Zahnarzt oder Praxispersonal bei einem Fehler direkt wissen, wo dieser liegt. Sie müssen entscheiden: Rufe ich den Internet- provider an, den Zugangsdienstbetreiber, den Dienstleister vor Ort oder vielleicht doch den PVS-Anbieter? Bei uns ist das eine Nummer und wir kümmern uns darum, dass das Problem – egal welchen Ursprungs – schnell behoben wird. Es heißt, die Konnektoren werden alle fünf Jahre neu zertifiziert. Wie sind Sie darauf eingestellt? Bitte sehen Sie es mir nach, dass ich wäh- rend des laufenden Verfahrens und somit vor Abschluss der Verträge noch keine ab- schließenden Aussagen über Vertrags- modalitäten machen kann. Aber selbstver- ständlich werden wir auch dieses Szenario über Vertragslaufzeiten und zertifizierte Lieferketten schriftlich in Verträgen regeln. Die Installationen selbst werden durch zerti- fizierte Dienstleister vor Ort (DVO) realisiert. ? Was schätzen Sie, wie hoch wird Ihre Abdeckung in Westfalen-Lippe sein? Wir haben das Projekt vorab lange vorberei- tet. Die Praxen in Westfalen-Lippe hatten das ganze Jahr über die Möglichkeit, sich für unseren Dienst vorzumerken. Der über- wiegende Teil der Praxen in Westfalen-Lippe hat das getan. Hinzu kommt, dass die Ent- scheidung, dieses Projekt voranzubringen aus einer einstimmigen Beauftragung der Vertreterversammlung stammt. Die Zahn- ärzteschaft in Westfalen-Lippe hat also explizit gewünscht, dass wir das angehen und steht dahinter. Gibt es Pläne die TI noch weiter auszubauen? Ist die Patientenakte beispielsweise ein Thema für Sie? Auf jeden Fall! Wir möchten unsere Praxen nicht nur bei der Erstausstattung unterstüt- zen, sondern fortlaufend. Teil der Vereinba- rung ist auch die Beratung bei zukünftigen Anwendungen. Die ZIS GmbH bietet der Zahnarztpraxis Beratungsleistungen zu An- wendungen an, die zukünftig in die TI inte- griert werden sollen, insbesondere über: die qualifizierte elektronische Signatur (QES); das Notfalldaten-Management (NFDM); die Arztbriefschreibung (KOM-LE); die Arznei- mitteltherapiesicherheit (AMTS); die elek- tronische Patientenakte (ePA) sowie zukünf- tige Anwendungen für Zahnärzte. ? ? Die ZIS GmbH – ZIS steht für „Zugangs- dienst in der Selbstverwaltung“ – ist ein 100%iges Tochterunternehmen der KZV Westfalen-Lippe. Sie geht aus der bereits 2006 gegründeten KZVWL Service GmbH hervor. Diese wurde gegründet, um die Praxen in Westfalen-Lippe und andere im Sinne des § 77a SGB V zu beraten. Zur Historie: ImNovember 2016 hatte die Vertreterversammlung die KZVWL beauf- tragt, die Rahmenbedingungen für ein Engagement im Bereich des gesetzlich verpflichtenden Zugangs zur Telematik- infrastruktur zu erarbeiten. In diesem Sinne wurde die Marke „ZIS“ entwickelt. ImMärz 2017 hatte die KZVWL dann eine Markterkundung für einen Zugang zur TI gestartet – mit der Erkenntnis, dass drin- gender Handlungsbedarf besteht. Am 20. Mai 2017 entschied die VV mit einem einstimmigen Votum deshalb die Weiterführung des Projekts – mit dem Ziel, die Umstellung der Zahnarztpraxen auf die TI so einfach und effektiv wie mög- lich zu gestalten und den Anschluss an die Telematik für die teilnehmenden Zahn- ärzte möglichst kostenneutral durchzu- führen. Die KZVWL Service GmbH wurde entprechend am 1.6.2017 in ZIS GmbH umbenannt. Schlussendlich wurden in einer außer- ordentlichen VV am 12. Juli 2017 der ZIS GmbH folgende Aufgaben übertragen: der Abschluss von Beratungsverträgen mit den Mitgliedspraxen in Westfalen- Lippe über die Anbindung an die Telema- tikinfrastruktur sowie die Beratung aller Mitgliedspraxen im Kontext möglicher Störungen. „Die ZIS GmbH wird dem- nach nicht selbst Anbieter“, betont die KZVWL. Um die Umstellung der Praxen auf die TI gemäß ihrem Ziel – einfach, effektiv und kostenneutral – durchzuführen, will die ZIS GmbH jedoch einen Ansprechpartner für alle Fragen zur TI anbieten. Anfang Juni begann daher die Ausschreibung für Dienstleiter vor Ort (DVO). Jeder DVO kann sich anschließen, sofern er die Anfor- derungen erfüllt und die Zertifizierung der ZIS GmbH durchläuft. Anschließend werden sie nach gematik-Richtlinien zerti- fiziert. Die Ausschreibung endet am 30.9.2017. Auf der Homepage der ZIS GmbH heißt es: „Man beabsichtigt, mit allen Anbietern von Zahnarztpraxis-Ver- waltungssystemen zusammenzuarbeiten und Kooperationsverträge mit ihnen ab- zuschließen. Die ZIS GmbH wird den Anbietern spezielle Testmöglichkeiten zur Verfügung stellen, um sicherzugehen, dass nicht nur die Interaktion zwischen Praxisverwaltungssystem und der Praxis- TI von Anfang an reibungslos funktioniert, sondern dass auch nach Updates der Sys- teme keine Probleme auftreten und die Praxen nach einemQuartals-Update ohne Sorge weiterarbeiten können.“ \ Beratung oder Anbieter? D IE ZIS GMBH Die Kassenzahnärztliche Bundes- vereinigung erklärt, was Praxen bei der Anbindung an die Telematik- infrastruktur beachten sollten. In einer Checkliste sind die vier we- sentlichen Schritte zusammengefasst: 1. Angebote einholen und Zeitpunkt für den Einstieg festlegen 2. Praxisausweis bestellen 3. Termin für Installation vereinbaren 4. Finanzierungpauschalen erhalten Die Broschüre „Anbindung an die Tele- matikinfrastruktur – Informationen für Ihre Praxis“ steht auf der Website der KZBV im PDF-Format zum kostenlosen Download bereit. Alle weiteren Informationen über Fristen, Kostenrück- erstattung, Produkte und Zertifizierungen finden Sie auch über den QR-Code auf zm- online. 32 Politik
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