Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 19
zm 107, Nr. 19, 1.10.2017, (2239) Im speziellen Hinblick auf die Methamphe- tamin-induzierte Osteonekrose des Kiefers ist allerdings bezüglich der „idealen“ Therapie noch keine abschließende Aussage möglich. Dies sollte in zukünftigen Studien weiter evaluiert werden [Ristow et al., 2015]. Zusammenfassung Die auf Methamphetaminbasis syntheti- sierte Mode- und Designerdroge Crystal Meth gewinnt zunehmend an Popularität und hat neben ihrem extremen Abhängig- keitspotenzial eine Vielzahl an Neben- wirkungen, zum Beispiel Herz-Kreislauf- Erkrankungen, psychotische Attacken und eine schnell fortschreitende, irreversible Neurodegeneration. Eine weitere Nebenwirkung ist der soge- nannte Meth Mouth, der sich klinisch unter anderem durch eine Xerostomie sowie ausgeprägte kariöse Läsionen manifestiert. Zusätzlich gibt es erste Hinweise auf einen möglichen pathophysiologischen Zusammenhang zwischen einem lang- jährigen Konsum von Crystal Meth und der Entwicklung von oralen Knochennekrosen, die in ihrem klinischen Erscheinungsbild der Antiresorptiva- beziehungsweise der Medikamenten-assoziierten Osteonekrose der Kiefer (MR-ONJ) ähneln. Dr. med. Dr. med. dent. Andreas Pabst Prof. Dr. Dr. Richard Werkmeister Juan Carlos Castillo-Duque Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz Rübenacherstr. 170, 56072 Koblenz andipabst@me.com Interessenkonflikt: Dieser klinische Fall wurde von Juan Carlos Castillo-Duque im Rahmen des 67. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie 2017 in Bonn präsentiert. Patienten mit Crystal-Meth-Abusus und gegebenenfalls ausgeprägtem Meth Mouth stellen unter Umständen eine besondere konservierende und prothetische Herausforderung dar. Zahnentfernungen und dentoalveolär- chirurgische Eingriffe sollten sich bei anamnestischem „Meth“-Konsum nach bisherigem Wissen am Vorgehen und Management von MR-ONJ-Risiko- patienten orientieren. \ Fazit für die Praxis Der Film zeigt, was die Droge anrichtet und wie Betroffene aus der Sucht herausfinden. Tödliche Kristalle V IDEO ZUM C HRYSTAL M ETH 85
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