Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20
zm 107, Nr. 20, 16.10.2017, (2339) karzinome, der keratozystisch odontogenen Tumore und der verkalkten Falx cerebri ge- kennzeichnet ist, wobei noch andere Symp- tome hinzukommen können. Daneben kommt es gehäuft bei der Xeroderma pigmentosa und beim Albinismus zur Entstehung von Basalzellkarzinomen. Im vergangenen Jahr- hundert fanden sich diese Tumore vor allem bei Patienten, die einer Arsentherapie unter- lagen [Hauschild A et al., 2012]. Die Diagnose wird vornehmlich klinisch ge- stellt und dann histopathologisch verifiziert. Es gibt unterschiedliche Subtypen, wie zum Beispiel das noduläre, das superfizielle, das sklerodermiforme Basalzellkarzinom und dann den Ulcus rodens und den Ulcus terebrans. Am häufigsten ist das noduläre Basalzellkarzinom als scharf abgegrenzter und flach erhabener Tumor, der gelblich- rötlich imponiert und häufig einen perl- schnurartigen Randsaum aufweist, mit den typischen Teleangiektasien, die von peripher nach zentral ziehen. Das sklerodermiforme Basalzellkarzinom unterscheidet sich hiervon vornehmlich durch die weitaus schlechtere Abgrenzbarkeit. Bei Bestehen der Karzinome über einen längeren Zeitraum können diese ulzerieren (Ulcus rodens) und in der Folge auch tiefer liegende Strukuren zerstören (Ulcus terebrans) [Hauschild A et al., 2012]. Die Therapie der Wahl stellt die chirurgische Exzision dar. Weitere therapeutische Metho- den, die bei unterschiedlichen Befunden ihre Indikation finden, sind die Strahlentherapie, die Kryotherapie, eine immunologische Therapie oder eine Therapie mit Hedgehog- Inhibitoren [Hauschild A et al., 2012]. Im vorliegenden Fall war der Tumor leider schon etwas größer. Besonders tragisch war die vermutlich initiale Fehleinschätzung als Granuloma anulare, bei gegebenenfalls nicht repräsentativer Probenentnahme. Beim Granuloma anulare handelt es sich um eine benigne, chronische Erkrankung, die vornehmlich bei Kindern auftritt. Klinisch Abbildung 1: Befund zum Zeitpunkt der Erstvorstellung in der Mund- Kiefer-Gesichtschirurgie mit bereits stattgehabter histopathologischer Abklärung als Basalzellkarzinom Fotos: Walter et al. Abbildung 2: Intraoperativer Situs nach Resektion des Basalzellkarzinoms: Zu erkennen ist die temporäre Tätowierung zur Markierung der Rot- Weiß-Grenze der Oberlippe zur korrekten anatomischen Reposition der Wundränder. 49
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