Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

zm 107, Nr. 20, 16.10.2017, (2377) sein. Es stört sie nicht einmal, wenn ein Front- zahn oder Prämolar dabei verloren geht. Das schockierte uns anfangs sehr, denn diese Ein- stellung hatten auch die jungen Frauen und Männer. Der kariöse Nachbarzahn stört nicht Wir hatten anfangs Hemmungen, viele der Zähne zu extrahieren, haben noch versucht, die Patienten und die Ärzte umzustimmen, denn in Deutschland hätten so viele davon noch Jahre erhalten werden können – erfolg- los. Natürlich war uns bewusst, dass auf Tonga viele Zähne gezogen werden, darauf hatten wir uns sogar gefreut. Denn es sind wertvolle Arbeitserfahrungen, wenn man bedenkt, dass wir in Deutschland im ersten Klinischen Jahr nur vier bis acht Zähne extra- hiert haben. Hier waren es für uns beide jeweils vier bis acht am Tag. Nur leider ist dieser Zustand auch gleichzeitig ein Spiegel- bild der mangelhaften medizinischen Versor- gung auf Tonga. Viele der Menschen wissen nichts über Mundhygiene, geschweige denn über Möglichkeiten der Zahnerhaltung. Aus Sicht der Ärzte sprechen die fehlenden Mate- rialien und Kapazitäten leider auch gegen die Erhaltung des Zahnes. So konzentriert man sich hier eigentlich nur auf den Schmerz be- reitenden Zahn. Dass der Nachbarzahn kariös ist, stört nicht – bis er dann soweit zerstört ist, dass der Patient wieder mit Schmerzen kommt. Sehr schade! Und Zahnersatz ist eine Privatleistung, über die die meisten Menschen erst gar nicht nachdenken. Wir benötigten also eine gewisse Abstump- fungs- oder eher Anpassungszeit, aber dann hieß es für uns immer wieder aufs Neue: Alle Skrupel verlieren und das machen, was die Patienten wünschen, egal ob Front- oder Sei- tenzahn, kleine oder große Läsionen, einfach „Ta’aki!“, einen nach dem anderen, „Malei, next patient for number four please!“, wie Fließbandarbeit! Wir haben uns relativ schnell an das Arbeitstempo, die vielen Patienten und das selbstständige Arbeiten gewöhnt, und dabei das Vertrauen der Ärzte sehr geschätzt! Unsere Zeit auf Tongatapu neigt sich dem Ende zu – jetzt geht es für uns weiter auf die Nachbarsinsel Vava’us – zum zweiten Teil unseres Praktikums! Der Erlebnisbericht von Ly Cao und Natalie Strojny umfasst insgesamt fünf Teile, drei sind hier zusammengefasst. Zur ganzen Geschichte und zu allen Bildern führt nebenstehender QR-Code. So geht es weiter AKTIV SAUERSTOFF BOOSTER bei Parodontitis und Periimplantitis www.hagerwerken.de Tel. +49(203) 99269-26 · Fax +49(203) 299283 OXYSAFE Professional Anwendung bei Parodontitis und Periimplantitis: Schnelle Reduzierung der Taschentiefe Zerstört schädliche anaerobe Bakterien Aktive Sauerstofftechnologie beschleunigt die Wundheilung (ohne Peroxid oder Radikale) Ohne Antibiotika, ohne CHX Direkte Applikation in die Zahnfleischtasche Fortsetzung der Be- handlung durch den Patienten zuhause 3xtäglich 10ml 87

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