Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21
zm 107, Nr. 21, 1.11.2017, (2445) die auch die medizinisch notwendige Nach- sorge bei Parodontalbehandlungen (UPT) gewährleistet, in der GKV etabliert werden. Anreizkomponenten unter Berücksichtigung einer Bonusregelung seien ein sinnvoller Ansatz. Zuvor hatte Prof. Dr. Christoph Dörfer als Sprecher der Fachgruppe Zahnmedizin im Deutschen Netzwerk für Versorgungsfor- schung den Delegierten klar gemacht, wo die Grenze zwischen bestmöglicher und bestverfügbarer Evidenz liegt. Gerade bei bestverfügbarer Evidenz spiele die Versor- gungsforschung eine große Rolle (siehe Kas- ten). Essenziell sei die Frage, ob die UPT vom IQWiG im Rahmen „einer bestverfügbaren Evidenz“ anerkannt werde oder nicht. Dörfer: „Die Zahnmedizin, wie wir sie heute kennen, wäre dann tot.“ Der KZBV-Vorsitzende Dr. Wolfgang Eßer brachte das Problem so auf den Punkt: „Wenn wir die fatale Methodik nicht erfolg- reich behaupten, dann wird die Innovation in der Zahnmedizin nicht mehr existieren.“ Und BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel spitzte es so zu: „Wenn die bestverfügbare Evidenz vom IQWIG nicht anerkannt wird, dann können wir einpacken.“ Kritischen Stimmen aus der Versammlung hielt Eßer entgegen: „Wenn einer den Spagat zwischen Ethik und Monetik hinbekommen muss, so ist das die KZBV. Unser ärztliches Grundverständnis ist es, kranken Menschen zu helfen.“ pr Das Institut für Qualität und Wirtschaft- lichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) sollte zur Methodenbewertung für die Beratungen im G-BA zur Modernisierung der PAR-Therapie die Studienlage der sys- tematischen Behandlung von Parodonto- pathien überprüfen. Ergebnis: Laut IQWiG liegt „nicht genügend höchste Evidenz“ vor, um der PAR-Therapie einen zusätzlichen Nutzen zu bescheinigen. Die Fachwelt lief Sturm, kritisierte die Metho- dik des IQWiG (die viele Studien aus- schloss) und monierte die mangelnde Einbindung der Erkenntnisse aus der wissenschaftlich weltweit anerkannten zahnmedizinischen Versorgungsmethodik (zm 4/2017, S. 32–38). Der G-BA setzte daraufhin im Mai 2017 die Beratungen aus, damit das IQWiG weitere Studien in seine Bewertung einbeziehen kann. Ab Ende dieses Jahres ist mit dem Abschluss- bericht zu rechnen. Methodenbewertung PAR-Therapie H INTERGRUND Anzeige 1/2 quer 19 AKTIV SAUERSTOFF BOOSTER bei Parodontitis und Periimplantitis www.hagerwerken.de Tel. +49(203) 99269-26 · Fax +49(203) 299283 OXYSAFE Professional Anwendung bei Parodontitis und Periimplantitis: Schnelle Reduzierung der Taschentiefe Zerstört schädliche anaerobe Bakterien Aktive Sauerstofftechnologie beschleunigt die Wundheilung (ohne Peroxid oder Radikale) Ohne Antibiotika, ohne CHX Direkte Applikation in die Zahnfleischtasche Fortsetzung der Be- handlung durch den Patienten zuhause 3xtäglich 10ml
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