Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21

zm 107, Nr. 21, 1.11.2017, (2452) zahnärztlichen Sattelstuhls auf die des Reit- sattels zurück. a) Der Reitsattel: Die Teile, aus denen sich ein englischer Reitsattel zusammensetzt, zeigt Abbildung 2. b) Das Sitzen: Das Wichtigste für einen Reiter ist die richtige Haltung: aufrecht und gestreckt mit leicht angehobenen Brustbein und horizontal gestrecktem Schultergürtel, um beide Arme unabhängig und getrennt voneinander bewegen zu können [Lehmann, 2015]. Bei vorgebogenem Schultergürtel jedoch wird eine Vorwärtsbewegung der Schultern möglich: Die posterioren Mus- keln, die den Kopf im Gleichgewicht halten, werden angespannt, indem sich der Kopf an allen Armbewegungen zwangsweise beteiligt. Bei der (zuerst erwähnten) richtigen Haltung des Reiters wird die Wirbelsäule voll gestreckt, um von ihren flexiblen Eigenschaften profi- tieren zu können. Die Beine liegen so am Sattel an, dass die Oberschenkel sich frei bewegen können, während der Kontakt zum Pferd über die Waden erfolgt. Die Füße werden mit den Ballen auf die Steigbügel gesetzt und können sich frei nach oben und unten bewegen. Im Ergebnis sitzt der Reiter – im Gegen- satz zum Stehen – mit gespreizten Bei- nen und angewin- kelten Knien auf dem Pferd. Die Füße befinden sich in einer Linie mit den Hüftgelenken [Lehmann, 2015; Engels, 2015]. Da die Lotlinie auf einem Pferd im Wesentlichen die- selbe ist wie die seitliche Lot- oder Balancelinie von der Mitte des Schädels durch die Mitte der Schulter- und Hüftgelenke und schließlich noch durch die Mitte des Fußes [Lehmann, 2015], bilden Reiter und Pferd eine Einheit (Abbildung 3). c) Das Reiten: Wenn der Reiter auf dem Pferd sitzt, ist sein Becken wegen der Form des Sattels leicht nach vorne geneigt. Die Pauschen am vorderen Rand des Sattels bil- den eine Begrenzung für die Oberschenkel, wodurch die Schrägstellung des Beckens beschränkt wird, um die stoßdämpfenden und flexiblen Eigenschaften der Wirbelsäule zu gewährleisten. Der Vorderzwiesel ist der abgerundete, vorderste Teil des Sattels und stellt damit den Rand von Sitzfläche und Sitz dar: Dies ist der Teil des Sattels, der dem Pferderücken am nächsten anliegt, sich seiner Kontur anpasst und somit die Bewe- gungsfreiheit des Pferdes gewährleistet. Die Höhe des Sattels im Verhältnis zur Breite ist wichtig, um ein Ausrasten des Hüftgelenks des Reiters zu verhindern. Ein richtig ange- fertigter Sattel gewährleistet auch die Bewe- gungsfreiheit des Reiters. Diese Bewegungs- freiheit ermöglicht die ganze Kunst des Dressurreitens. Wenn der Reiter sein Becken nach hinten kippt, erhält das Pferd einen Vorwärtsimpuls und wird sich dementsprechend bewegen. Dieser vom Reiter erteilte Vorwärtsimpuls wird mit einem gewissen Druck kombiniert, Abbildung 3: Gleichgewicht auf einem Pferd Quelle: links: C Lehmann, rechts: PA Engels Abbildung 2: Teile eines englischen Reitsattels Quelle: Montana/WikipediaModification by Montana, original image by Alex brollo – Image modified from Image:Eng- lish saddle.jpg, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1706924, bearbeitet durch PA Engels 26 Zahnärztliche Ergonomie

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=