Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21

zm 107, Nr. 21, 1.11.2017, (2485) Beginn im Kindesalter perianale Beteiligung orale Befunde, die auf einen Morbus Crohn hinweisen: - Ulzerationen - Einbezug des buccalen Sulkus - Kopfsteinplaster-artige mukosale Verände- rungen - Pseudopolypen der Schleimhaut - erythematöse periorale Ödeme - Hypertrophie der Lippen - Pyostomatitis vegetans [Miest et al., 2016; Sahin et al., 2017] Beim Morbus Crohn handelt es sich um ein multifaktorielles Geschehen wobei sowohl genetische Faktoren als auch individuelle Umgebungseinflüsse eine Rolle spielen. So berichten bis zu 15 Prozent aller Patienten eine familiäre Häufung [Halme et al., 2006]. Gesichert ist weiterhin der Tabakabusus (zweifach erhöhtes Risiko), eine balaststoff- arme und kohlenhydratreiche Ernährung. Ein Mangel an Vitamin D und B12 sowie eine Medikation mit Kortikosteroiden scheinen ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Entstehung des Morbus Crohn zu haben [Gajendran et al., 2017]. Generell scheinen orale Manifestationen des Morbus Crohn gehäuft bei Männern und Kindern aufzutreten [Lankarani et al., 2013]. Sie sind meistens während aktiver Phasen der Krankheit ausgeprägter und gehen in einer Vielzahl der Fälle durch suffiziente Behandlung der gastrointestina- len Erkrankung zurück [Lankarani et al., 2013]. Eine lokale, speziell auf die oralen Manifestationen ausgerichtete Behandlung ist nur bei persistierenden Beschwerden sinnvoll. Dafür eignen sich in erster Linie Glukokortioide oder bei unzureichender Wirksamkeit Cacineurin-Inhibitoren. PD Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, MA, FEBOFS Dr. Ingo Buttchereit Dr. Jan Liese Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Rostock Schillingallee 35, 18057 Rostock peer.kaemmerer@med.uni-rostock.de Für eine erfolgreich ge- löste Fortbildung erhal- ten Sie 2 CME-Punkte der BZÄK/DGZMK. Orale Manifestation von Morbus Crohn CME AUF ZM - ONLINE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. 59 )U 6LH LVW HV LQLWLDOH .DULHV )U PDQFKH 3DWLHQWHQ LVW HV PHKU $XFK ZHQQ GLH $QJVW YRUP %HKDQGOXQJVVWXKO XQEHJUQGHW LVW LVW VLH QLFKW JOHLFK YHUVFKZXQGHQ :LU YRQ '0* HU|IIQHQ ,KQHQ XQG ,KUHQ 3DWLHQWHQ DOWHUQDWLYH %HKDQGOXQJVFKDQFHQ ² ]XP %HLVSLHO PLW GHU VFKRQHQGHQ ,FRQ .DULHVLQÀOWUDWLRQ 'HQWDO 0LOHVWRQHV *XDUDQWHHG (QWGHFNHQ 6LH PHKU YRQ '0* DXI ZZZ GPJ GHQWDO FRP

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