Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

zm 107, Nr. 22, 16.11.2017, (2576) Wechselgerüchte bestätigt Al-Nawas kehrt zurück nach Mainz! Die Historie ist kurz erzählt: Zum 1. Juli wechselte der er- fahrene Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas nach 20 Jahren in Mainz nach Halle an der Saale – als neuer Direktor an die dortige MKG-Universitätsklinik und da- mit an die neueste Zahnklinik, die dieses Land momentan zu bieten hat. Anfang September folgten dann die ersten Wechsel- gerüchte: Offenbar wollten die Mainzer Al-Nawas zurückholen und zum Nachfolger von Prof. Wilfried Wagner machen. Jetzt die offizielle Bestätigung: Zum 1. Dezember wird Al-Nawas die Zahnklinik in Halle verlassen und nach Mainz zurückkehren – wenn- gleich „mit einem weinenden Auge“, wie er gegenüber der Redaktion ausführte. „Jedem, der hier die Nachfolge antritt, kann man Halle nur empfehlen“, sagte Al-Nawas im Gespräch, „Das ist ein ganz toller Standort.“ Ihm falle es schwer, den Hallenser Ruf wieder abzu- sagen, den er erst vor knapp 100 Tagen angetreten hatte. Doch er habe gewichtige Gründe, in die rheinland-pfälzische Landeshaupt- stadt zurückzukehren. Ein Grund: seine dort lebende Familie. Ein zweiter: 20 Jahre lang hat er den Standort Mainz mit geprägt. Der scheidende Prof. Winfried Wagner habe der dentalen Implantologie in Mainz immer einen großen Stellenwert eingeräumt. Und letz- tere sei eben Al-Nawas „Lieblings- fachgebiet“. Was ihn sonst noch lockt? – Die Herausforderung, dass die Oralchirugie mit der MKG- Chirurgie in Mainz zusammen- geführt wird. Dafür werde ein Mund-Kiefer-Gesichtschirurg ge- sucht, der eine Vision von einer zukunftsorientierten Oralchirurgie hat. Diese Aufgabe sei für ihn „eine ganz besondere Freude“. sf/nb Von München nach Erlangen Kesting ist neuer Direktor der MKG-Klinik in Erlangen Prof. Dr. Dr. Marco Kesting ist seit dem 1. Oktober 2017 neuer Direktor der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen. Der 45-Jährige tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Friedrich W. Neukam an, der die Klinik 22 Jahre lang leitete. Laut einer schriftlichen Mittei- lung des Uni-Klinikums möchte Kesting als neuer Klinikdirektor nun Kiefer- und Gesichtsrekon- struktionen nach Tumorerkran- kungen und bei Fehlbildungen in Erlangen vorantreiben – ins- besondere möchte er sich mit Kollegen des Lippen-Kiefer-Gau- menspalten-Zentrums des Uni- Klinikums Erlangen um betroffene Babys und Kinder mit kümmern. „Es gibt heute hervorragende Behandlungsmethoden zur Kor- rektur dieser Fehlbildung, mit denen Ernährung, Sprache und Gehör so normalisiert werden können, dass eine ungestörte Entwicklung in alltäglicher Um- gebung erreicht werden kann“, sagte Kesting. Besonders stolz sei er auf eine von ihm mit- entwickelte Operationstechnik zum Gaumenverschluss und auf ein innovatives Konzept zur Nasenkorrektur bei Babys. „Wenn diese Patienten das Kleinkind- alter verlassen, sieht ihnen kaum jemand an, dass sie wegen einer LKG behandelt wurden.“ Vor seinem Wechsel nach Erlan- gen war Kesting stellvertretender Klinikdirektor der Klinik und Poli- klinik für Mund-Kiefer-Gesichts- chirurgie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. nb/pm Foto: privat Foto: Uni-Klinikum Erlangen 14 Persönliches Millerpreis geht nach Greifswald Parodontale Gesundheit und Aktivität der SPO sind assoziiert Der diesjährige Millerpreis geht an PD Dr. Alexander Welk, PD Dr. Harald Below und Dr. Christian Schwahn aus Greifswald. Auf dem Zahnärztetag in Frankfurt wurde ihnen am 10. November die höchste Auszeichnung der Deut- schen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde verliehen. Die Rolle der Bakterien in der Ätiologie und Pathogenese oraler Erkrankungen, wie Karies, Gingi- vitis und Parodontitis ist bekannt. In einer interdisziplinären klini- schen Studie wiesen die Preisträ- ger nun eine Assoziation zwi- schen parodontaler Gesundheit und Aktivität der Speichelpeoxi- dase (SPO) nach. Je geringer die Aktivität des Enzyms, desto grö- ßer war die Zahnfleischtaschen- tiefe der Probanden. Erstmals wurden dabei sowohl die Aktivi- tät als auch die Konzentration der SPO bestimmt. Außerdem unterzogen sie die re- lativ starke Assoziation zwischen Enzymaktivität und Taschentiefe einem Belastungstest: Der selbst dann bestehende Zusammen- hang zwischen verminderter SPO-Aktivität und zunehmender Taschentiefe deutet auf einen weiteren Risikofaktor für die Aus- bildung einer Parodontitis hin. Sollte sich dies in zukünftigen Studien an größeren Unter- suchungsgruppen bestätigen, könnte den Autoren zufolge durch entsprechende Diagnostik und SPO-basierte Ergänzungs- präparate gezielt diesem Risiko- faktor entgegengewirkt werden. PD. Dr. ALexander Welk, PD Dr. Harald Below, Dr. Chrisitan Schwahn Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie, Endodontologie, Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheil- kunde der Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt Universität, Walther-Rathenau-Str. 42a, 17475 Greifswald welk@uni-greifswald.de Alle weiteren auf dem Zahnärzte- tag in Frankfurt verliehenen Preise veröffentlichen wir in den zm 23/24.

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