Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

zm 107, Nr. 22, 16.11.2017, (2584) Der Weltärztebund verabschiedete auf seiner Generalversammlung in Chicago eine über- arbeitete Fassung des Genfer Gelöbnisses, wie die Bundesärztekammer jetzt mitteilte. In der aktualisierten Fassung verpflichtet das Gelöbnis die Ärzte, medizinisches Wissen zum Wohl der Patienten und zur Förderung der Gesundheitsversorgung mit ihren Kol- legen zu teilen. Im englischen Original text heißt es: „I will respect the autonomy and dignity of my patient; I will share my medical knowledge for the benefit of the patient and the advancement of health- care.“ (Eine deutsche Übersetzung liegt noch nicht vor.) Darüber hinaus stellt die überarbeitete Ver- sion vor dem Hintergrund der steigenden Arbeitsbelastung auch auf die Gesundheit der Mediziner ab: Ärzte sollen sich auch um ihre eigene Gesundheit zu kümmern, denn nur dann könnten sie eine gesundheitliche Versorgung auf höchstem Niveau leisten. Das Genfer Gelöbnis wurde im September 1948 auf der 2. Generalversammlung des Weltärztebundes in Genf verabschiedet, mit dem Ziel, eine eine zeitgemäße, ohne religiösen Kontext bestehende Version des hippokratischen Eids abzubilden. Der Weltärztebund rechnet damit, dass die überarbeitete Fassung weltweit als ethischer Kodex für alle Ärzte anerkannt wird. Die Än- derungen waren von einer internationalen Arbeitsgruppe unter Leitung der Bundes- ärztekammer über einen Zeitraum von zwei Jahren vorbereitet worden. nb/pm Genfer Gelöbnis in neuer Fassung „Ich schwöre, ... zum Wohle des Patienten“ Der Weltärztebund hat den hippokratischen Eid für Ärzte modernisiert. Die Neufassung des Genfer Gelöbnisses hebt nach Angaben von Ärztepräsident Prof. Frank Ulrich Montgomery nun „stärker als zuvor auf die Autonomie des Patienten ab“. Hier finden Sie einen Beitrag, der diskutiert, ob Zahnärzte eine Gelöbnislücke haben. Gelöbnis für Zahnärzte? M EHR AUF ZM - ONLINE Der hippokratische Eid, benannt nach dem griechischen Arzt Hippokrates von Kos (um 460 bis 370 v. Chr.), ist ein ursprünglich in griechischer Sprache verfasstes Arztgelöbnis und gilt als erste grundlegende Formulierung einer ärztlichen Ethik. The Physician’s Pledge AS A MEMBER OF THE MEDICAL PROFESSION: I SOLEMNLY PLEDGE to dedicate my life to the service of humanity; THE HEALTH AND WELL-BEING OF MY PATIENT will be my first consideration; I WILL RESPECT the autonomy and dignity of my patient; I WILL MAINTAIN the utmost respect for human life; I WILL NOT PERMIT considerations of age, disease or disability, creed, ethnic origin, gender, nationality, political affiliation, race, sexual orientation, social standing or any other factor to intervene between my duty and my patient; I WILL RESPECT the secrets that are confided in me, even after the patient has died; I WILL PRACTISE my profession with conscience and dignity and in accordance with good medical practice; I WILL FOSTER the honour and noble traditions of the medical profession; I WILL GIVE to my teachers, colleagues, and students the respect and gratitude that is their due; I WILL SHARE my medical knowledge for the benefit of the patient and the advancement of healthcare; I WILL ATTEND TO my own health, well- being, and abilities in order to provide care of the highest standard; I WILL NOT USE my medical knowledge to violate human rights and civil liberties, even under threat; I MAKE THESE PROMISES solemnly, freely and upon my honour. 14th October 2017; Declaration of Geneva Neufassung im Original D AS G ENFER G ELÖBNIS Foto: Fotolia_buri327 22 Politik

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