Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22
zm 107, Nr. 22, 16.11.2017, (257 1) Zahnärzte als Heilpraktiker – Perfide akademische Verbrämung einer unwissenschaftlichen Methode Zu den Beiträgen „Dr. Hans-Werner Bertelsen: Entweder Heiler oder Zahnarzt“, zm 17/2017, S. 27, und „Zahnärzte als Heilpraktiker: Die große Leserkontroverse“, zm 18/2017, S. 10–18. Nach wie vor spricht mir Kollege Dr. Bertelsen voll und ganz aus der Seele. Es ist mir klar, dass er Anwürfen der Beteiligten ausge- setzt ist. Sie mögen an ihm ab- prallen. Sei‘s drum, „audiatur et altera pars“. Mir ist jedoch nicht klar, weshalb examinierte Zahn- mediziner ihre mit Fleiß erworbe- nen Kenntnisse und Fähigkeiten über Bord werfen und sich voll oder teilweise der Heilpraktik widmen, oft verbunden mit esoterischen und pseudowissen- schaftlichen Methoden. Meines Erachtens ist es besonders perfide, mittels Präsentieren des Doktor- grades das Tun als akademisch- wissenschaftlich zu verbrämen. Dies betrifft u. a. Tätigkeitsfelder, die mit der evidenzbasierten Medizin nichts zu tun haben wie Homöopathie, Bowentherapie, Störfelddiagnostik usw. Letzteres ist nichts anderes als „Elektro- akupunktur nach Voll“ (EAV). Vor etwa zwanzig Jahren hatte ich das (Miss)Vergnügen, an einer „Fort- bildungsveranstaltung“ namens EAV, was ich bis dato nicht kannte, teilzunehmen. Sie ent- puppte sich als Werbeaktion einer Münchner Firma, die versuchte, simple, aber teure Messgeräte unters Volk zu bringen. Es war zum Weinen, auch deshalb, weil sich zwei oder drei Kollegen durchaus interessiert zeigten. Wir (Zahn)Mediziner laufen Gefahr, uns bei Biologen, Chemikern oder Physikern lächerlich zu machen, wenn einigen von uns die Beach- tung naturwissenschaftlicher Er- kenntnisse abhanden gekommen ist. Dann könnte auch der Wert (zahn)medizinischer Dissertatio- nen auf den des Papiers absinken, auf dem sie gedruckt sind. Dr. Ingo Steinbach, Bonn Ein medizinisch wirklich kom- petentes Mitglied der GWUP (kein „Wissenschaftsrat“), Prof. Dr. Johannes Köbberling, Mit- glied imwissenschaftlichen Beirat des IQWiG, sieht die Rolle einer wissenschaftlich orientierten Me- dizin sehr viel undogmatischer. Er sagt, die Schulmedizin sei ein starres, unflexibles und geschlos- senes System, das zu Innovatio- nen unfähig sei. Er sagt weiter, dass diese Medizin sich eigent- lich kontinuierlich infrage stellen können sollte. Weiter sagt er, dass mit und in der Medizin ge- handelt werden muss und dies allzu oft ohne befriedigende, validierte oder wissenschaftlich erklärte Therapien zur Hand zu haben. Könnten also die Medizin und die Zahnmedizin nicht das eine oder andere von der heilpraktischen Kunst lernen und vice versa? Glaubt man denn wirklich, dass ein Zahnarzt, der seine Erkennt- nis- und Therapiespektren über die Erarbeitung und den Erwerb eines Heilpraktikerdiploms er- weitern will, sich von da an der von dem Herrn Professor für Volkswirtschaft angeprangerten Scharlatanerie widmen will? Dr. medic-stom/RU Martin Klehmet, Bremen Wir feiern 15 Jahre dentaltrade und sagen Dankeschön! Für Ihre Treue erhalten Sie jetzt 15% Rabatt auf Zirkon-Vollkeramikkronen (gefräst und individuell verblendet)* * Inklusive Material Zirkon sowie gültiger MwSt. und zzgl. Versandkosten nach BEL II. Das Angebot gilt ausschließlich vom 01.10.2017 bis 31.12.2017. Der Rabatt bezieht sich auf die zahntechnischen Leistungen von dentaltrade (Preisliste09/2016)undgiltbeiNeuanfertigungvonZirkon-VollkeramikkronensowieverblockteZirkon-Vollkeramik- kronen. Es gilt das Auftragsdatum der Praxis. Die Rabattaktion kann nicht mit anderen Angebotspreisen von dentaltrade kombiniert werden. Die Aktion richtet sich an alle in Deutschland niedergelassenen Zahnärztinnen/- Zahnärzte. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. freecall: (0800) 247 147-1 • www.dentaltrade.de
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