Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22
zm 107, Nr. 22, 16.11.2017, (2653) sich um einen von mehrschichtigem und epidermal verhornendem Plattenepithel ausgekleideten benignen Weichteiltumor, der sich meist in der Dermis befindet, ohne dass ein Ausführungsgang zu detektieren ist. Ätiologisch wird von einer Verschlep- pung von Epidermiszellen in die tieferen Hautschichten ausgegangen. Die Zysten sind mit laminiert-keratinösem Material ge- füllt, das von abgeschilferten Plattenepithel- zellen und Hornlamellen ausgeht. Klinisch handelt es sich – wie im beschriebenen Fall – um meist an Größe zunehmende, rundliche Raumforderungen mit der Hauptlokalisation im Gesicht und am Rücken. Sonderformen der Epidermoidzyste sind sekundäre Formen bei Acne conglobata, traumatische Epider- moidzysten bei Verlagerung von Epidermis in die Dermis sowie multiple Epidermoid- zysten bei Vorliegen eines Gardner-Syndroms. Das Gardner-Syndrom hat als Ursache eine autosomal-dominant vererbliche Mutation des Adenomatous-Polyposis-Coli-Proteins und beinhaltet neben den Epidermoidzysten weitere benigne Knochen- und Weich- gewebstumore, eine Hyperdontie sowie Kolon- und Magenpolypen. Da es sich um eine obligate Präkanzerose für Darmkrebs handelt, besteht die Therapie aus einer präventiven Kolektomie. Differenzialdiagnostisch kommen vielfältige Weichgewebszysten infrage. Beispielhaft ist hier die Trichilemmalzyste („falsches“ Atherom, Talgretentionszyste) zu nennen, bei der der Ausführungsgang einer oder mehrerer Talgdrüsen verstopft ist, weswegen der sezernierte Talg langsam akkumuliert. Histologisch können Epidermoidzysten und Abbildung 1: Ultraschall: Es zeigt sich ein 0,5 cm x 0,6 cm großer, um- kapselter Tumor mit heterogenem Inhalt und einem dorsalen Schallschatten. Abbildung 2: Axiales MRT in T1-Wichtung
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