Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

zm 107, Nr. 22, 16.11.2017, (2654) Trichilemmalzysten unterschieden werden, da bei Epidermoidzysten keratohyaline Gra- nulae in den Zystenwänden vorkommen. Weiterhin zeigen rund ein Drittel aller Trichilemmalzysten eine fokale Ossifikation, die bei Epidermoidzysten nur sehr selten beobachtet wird [Goto et al., 2014]. Eine weitere mögliche Entität ist die Der- moidzyste, eine angeborene Fehlbildung, die – wie im beschriebenen Fall – vor allem in der Mittellinie vorkommt. Hier liegen potenziell weitere kombinierte Fehlbildun- gen sowie intrakranielle Ausbreitungen vor, weshalb bei unklaren Tumoren in der Mittel- linie eine 3-D-Bildgebung (CT oder MRT) empfohlen wird [Sorenson et al., 2013]. Die definitive Diagnose wird histologisch getroffen, wobei Dermoidzysten gewöhn- licherweise neben der plattenepithelialen Auskleidung adnexale Strukturen wie Haar- follikel und verschiedene Drüsen aufweisen. Da im beschriebenen Fall die Lage in der Mittellinie sowie die dezente Impression der Kalotte auch für eine Dermoidzyste hätten Abbildung 4: Sagittales MRT in T1-Wichtung Abbildung 3: Axiales MRT in T2-Wichtung Abbildung 5: Klinischer Situs bei Operation: Es lässt sich ein kugeliger, gelblicher Tumor entfernen. Abbildung 6: Pathologisches Präparat, das nach Entnahme eröffnet wurde: Es ist eine talgige Masse als Inhalt erkennbar. 92 Zahnmedizin

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