Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02

zm 108, Nr. 01-02, 16.1.2018, (80) Ein besonderes Highlight im Internationalen Forum: Parodontologie- und Implantologie- „Papst“ Prof. Dr. Jan Lindhe aus Göteborg erläuterte das Management der frischen Extraktionsalveole. Als Wunde im Alveolar- fortsatz bestehe dieser Hartgewebedefekt aus den Resten des parodontalen Ligaments und dem Bündelknochen. Wichtig sei, be- reits vor der Extraktion den richtigen paro- dontalen Typus zu erkennen, um nach der Insertion eines Implantats in die frische Extraktionsalveole das Gewebe optimal zu modellieren. Auf dem Workshop der Firma Dentsply Sirona Implants zu Periimplantitis fragten sich PD Dr. Stefan Fickl , Würzburg, Prof. Dr. Andrea Mombelli , Genf, und PD Dr. Dr. Markus Schlee , Forchheim, ob die resektive, die regenerative oder die konservative Periimplantitistherapie die beste ist. Sie ver- suchten, den Stellenwert der Periimplantitis in der Implantologie zu klären („Fake-News oder Realität?“) und diskutierten, ob es ein klares Konzept zur Diagnostik und Prophy- laxe der Periimplantitis gibt. Ihre Antwort: Die Periimplantitis tritt immer erst nach einigen Jahren auf. Die betroffenen Patienten sollten daher engmaschig in den Recall bestellt werden, möglichst alle zwei Monate. Rauhe Implan- tatoberflächen würden dabei eher von Bak- terien besiedelt als glatte, führte Mombelli aus, der einteilige Implantate den zweiteiligen vorzieht. Fickl sprach sich gegen ein Anti- biogramm vor der Behandlung aus, weil ihm dies nicht selektiv genug sei und man schnell handeln müsse: „Jeder Tag zählt!“ Für Schlee sind Sondieren und BoP keine zu- verlässigen Diagnoseverfahren, um die Peri- implantitis zu diagnostizieren. Er empfiehlt: „Streichen Sie zuerst mit einem Silikon- oder Wattepellet außen am Sulkusrand mit leichtem Druck entlang. Sehen Sie Pus oder Sekret, können Sie sicher sein, dass es sich um ein erkranktes Implantat handelt. Dann 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) Sicher implantieren „Was können wir tun, um Komplikationen zu vermeiden? Lassen Sie uns hinter- fragen, ob unsere Wege auch sicher sind!“ Der Appell von Kongresspräsident PD Dr. Gerhard Iglhaut prägte drei Tage eine Fortbildung vom Feinsten: 60 Top-Referenten aus neun Ländern diskutierten auf der DGI-Jahrestagung alte und neue Problemstellungen der Implantologie. Am 1. und 2. Dezember fand in Düsseldorf die Implant expo® statt. Nahezu 100 Aussteller präsentierten ihre Produkte. Im Internationalen Forum referierten allein sieben Referenten aus sieben Ländern – mit Simultanübersetzung für die nicht englisch sprechenden Teilnehmer. Alle Fotos: zm-sp 80 Zahnmedizin

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