Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03

zm 108, Nr. 3, 1.2.2018, (143) Im März startet der neue Jahrgang der AS Akademie – unter anderemmit Dr. Stefanie Beyer aus Leipzig und Johanna Mücke aus Rostock. Beide Zahnärztinnen hatten sich für ein Stipendium beworben – und haben gewonnen. „Schon seit Längerem spielte ich mit dem Gedanken, berufspolitisch aktiv zu werden“, erzählt Beyer. „Bislang fand ich jedoch nicht den geeigneten Ein- stieg.“ Die 30-Jährige ist, nach einem Jahr Elternzeit, wieder in einer allgemeinzahn- ärztlichen Praxis in Grimma tätig. Mit der Fortbildung an der AS Akademie erhofft sich Beyer nun das für die Berufspolitik erforderliche Basiswissen zu bekommen. „Zumal einem im Studium die Grundlagen von Freiberuflichkeit und zahnärztlicher Selbstverwaltung nur marginal vermittelt werden“, betont die Leipzigerin. Aus ähnlichen Motiven hatte sich auch Assistenzzahnärztin Johanna Mücke für ein Stipendium beworben: „Das Gefühl, dass die Welt sich immer schneller dreht, ist, glaube ich, jedem von uns bekannt – ob die momentane nationale politische Schnelllebigkeit oder die rasant voran- schreitende Digitalisierung. Ich möchte in dieser mit Unsicherheiten behafteten Zukunft positive Impulse für alle praktizie- renden Zahnärzte setzen und vielleicht auch zum Sprachrohr für die vielen jungen Kolleginnen werden, diese motivieren sich zu interessieren und sich mehr einzubringen.“ Die Rostockerin erhielt imNovember 2015 ihr Staatsexamen . Ihre Assistenzzeit absol- viert die 27-Jährige derzeit in einer Praxis in Graal-Müritz. „Ich finde es sehr wichtig, dass auch junge Zahnärzte in der Berufspolitik tätig sind und sich für die Interessen der Zahnärzte- schaft stark machen“, erläutert Beyer. „Nur so hat man die Möglichkeit seine Zukunft aktiv mitzugestalten.“ Beyer hat schon erste Erfahrungen sammeln kön- nen: „Seit letztem Jahr organisiere ich mit zwei Kolleginnen über den Verband Dentista e. V. die Regionalgruppentreffen für Leipzig und Umgebung und freue mich über die positive Resonanz und den kollegialen Austausch. Da bei uns in Sachsen in diesem Jahr auch wieder die Wahl der Mitglieder der Kammer- versammlung ansteht, möchte ich die Chance nutzen und mich als Kandidatin aufstellen lassen.“ Am 1. März startet der 10. Fortbildungsgang an der AS Akademie. Mit großer Vorfreude sehen beide den ersten Veranstaltungen ent- gegen: „Ich habe mir die Studienordnung heruntergeladen, die Termine im Kalender markiert und diese mit meinem Mann abgestimmt, zwecks Kindbetreuung“, be- richtet Beyer. „Alles Weitere lasse ich auf mich zukommen. Besonders gespannt bin ich auf den Besuch des Europäischen Parla- ments in Brüssel mit der Möglichkeit, dort mit den Gesundheitspolitikern in Diskurs zu treten.“ Auch Mücke hat sich vorbereitet: „Ich habe viel recherchiert und bin dadurch auf interessante Beiträge und auf kleinere Interviews von ehemaligen Teilnehmern gestoßen, die mir ein wenig die Aufregung genommen haben“, erzählt sie. „Dadurch gehe ich nun etwas entspannter an die Zeit heran, jedoch umso gespannter.“ nb Das sind die Gewinnerinnen! ZM STIFTEN ZWEI S TIPENDIEN FÜR DIE AS AKADEMIE Stipendiatin Johanna Mücke will an der AS Akademie Managementfähigkeiten erlernen, „aber auch mehr über die ökonomischen, politischen und juristischen Wechselbezie- hungen hinter den Zahnarztpraxen erfahren“. Foto: privat Stipendiatin Dr. Stefanie Beyer wünscht sich, „dass es den Referenten gelingt, die manchmal doch etwas trockene Thematik informativ, lebendig und praxisnah zu vermitteln“. Foto: privat 23 sehr breiten Themenkranz. Notabene: ne- ben dem Beruf. Und der Familie. Und den Kindern … Grund genug für Dr. Peter Engel, Präsident der Bundeszahnärztekammer, in seiner Laudatio symbolisch seinen Hut zu ziehen und den Absolventen zuzurufen: „Hinterfragen Sie alles. Glauben Sie nichts!“ Und er stellte fest, dass Gedanken, Ideen und deren Umsetzung auch immer Verbündete brauchen. Wozu auch dieser Jahrgang der AS Akademie beigetragen haben wird. Der 9. Jahrgang war für die AS Akademie auch ein – fließend gestalteter – Übergang in der wissenschaftlichen Leitung wie in der Geschäftsführung. Über den Wechsel von Prof. Burkhard Tiemann zu Prof. Christoph Benz hatte die zm im Februar 2016 bereits ausführlich berichtet. Anlässlich dieser Ab- schlussfeier darf man feststellen, dass das Übergabekonzept funktioniert hat. Gleiches gilt auch für die Leitung der AS Akademie, denn auch der langjährige Geschäftsführer Dr. Sebastian Ziller übergab den Staffelstab an Inna Dabisch, die diesen Jahrgang bereits verantwortlich betreute. Und so konnte er nach fast 18 Jahren AS Akademie mit Überzeugung und Blick auf die Kursteil- nehmer resümieren: „Wir brauchen Leute wie Sie in der Berufsvertretung, im Ehren- amt wie in der Selbstverwaltung“. Da blitzte sie erneut auf, die Wertschätzung für die Absolventen. Apropos Liebeserklärung an den Berufsstand. Prof. Tiemann formulierte diese am Ende eines langen gemeinsamen Berufsweges so: „Wie sehen sich die Zahnärzte denn selber? Wir sind eigenwillig, kreativ, selbstständig und unabhängig. Zahnärzte leben dieses vital und weltweit.“ Damit ist alles gesagt. Ri

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