Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03

zm 108, Nr. 3, 1.2.2018, (148) In den Folgeschritten werden die Resektions- grenzen festgelegt und die notwendigen Fibulasegmente angepasst (Abb. 5). Die alloplastische Fossakomponente wird in der ehemaligen Fossa articularis platziert und am Arcus zygomaticus mit Schrauben fixiert. Bei dem Biomet-System wird der Rotationspunkt auf der Translationsbahn des natürlichen Kondylus nach kaudal gelegt, dies soll die natürlichen translatorischen Bewegungen imitieren und die interinzisale Öffnung vergrößern [van Loon et al., 1999; van Loon et al., 2000]. In dem Plattendesign ist der Kondylus integriert, so dass hier keine Schwachstelle durch Schraubverbindungen entsteht (Abb. 6). Die für die TEP konstruierten Teile – das PSI, die Fossa und Schablonen wurden durch die Firma Biomet Microfix Inc. (Jacksonville, Florida, USA; [Vertrieb: Zimmer Biomet Deutschland GmbH]) hergestellt. Die Platte besteht aus einer Titan-Aluminium-Vana- dium-Legierung, der Fossaanteil aus ultra- hochmolekularem Polyethylen (UHMWE-PE) (Abb. 7). In Abbildung 8 sind die notwendigen Resektions- und Bohrschablonen darge- stellt. Diese legen intraoperativ die Schnitt- grenzen und Bohrlöcher fest. Abbildung 9 zeigt den Gelenk-OP-Situs. Es wurden ein präauriculärer Zugang für die Fossakomponente und ein erweiterter sub- mandibulärer Zugang für das Fibula com- posite graft inklusive PSI notwendig. Die Gefäße konnten mikrochirurgisch reanasto- misiert werden. Die Ischämiezeit des Fibula composite graft lag unter einer Stunde. Als primärer Monitor der Anastomosenkompe- tenz wurde eine Hautinsel mit gehoben. Das postoperative OPG (Abb. 10) zeigt die Übereinstimmung von Planung und Realität. Die Fossakomponente ist in der röntgeno- logischen Bildgebung nicht sichtbar, da das verwendete Material aufgrund der Bio- kompatibilität und Abriebsfestigkeit nicht röntgenopak ist. Im Intervall begann die Planung der not- wendigen dentalen Implantation. Wir haben uns für die Verwendung von Implantaten der Firma Straumann (Institut Straumann AG, Basel, Schweiz) entschieden. Im ersten Schritt stellte das zahntechnische Labor Schuldes (Dental Labor Schuldes GmbH, Eisenach) eine Scanschablone her. Mit die- ser wurde die CT durchgeführt (Abb. 11). Nachfolgend konnte im Backward-Planning mit der Planungssoftware coDiagnostiX (Dental Wings GmbH, Chemnitz) die mög- lichst optimale Position der Implantate in Bezug auf die transplantierte Fibula und den Abbildung 12: Virtuelle Implantatpositionen in Bezug auf Knochenangebot, Okklusion und PSI Abbildung 13: Intraoperativer Situs mit inserierten Implantaten Fotos: Bechmann Abbildung 11: Scanschablone und CT mit Scanschablone 28 Zahnmedizin

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