Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03
zm 108, Nr. 3, 1.2.2018, (150) dauer ist das verwendete PMMA ebenso zugelassen. Durch die Limitierung der verfügbaren Rohlingfarben wurde diese in Bezug auf den Gegenkiefer in A3 gewählt. Im CAD/ CAM-Verfahren wurde die Planung als verschraubte Brücke in einer CNC-Fräs- maschine mit entsprechenden Parametern für Drehzahl, Zustellung und Vorschub aus dem oben genannten PMMA subtraktiv herausgearbeitet. Nach dem Fräsvorgang muss die Brücke manuell aus dem Rohling herausgetrennt und konditioniert werden. Im nächsten Arbeitsschritt wurde die Brücke intraoral mit korrespondierenden Abutments der jeweiligen Implantate verbunden. Den Abschluss bildete die zahntechnische optische Optimierung (Abbildung 19). Diese gesamte Konstruktion konnte dem Patienten mit einer hohen Passgenauigkeit eingegliedert werden. Abbildung 20 zeigt die annehmbare Farbwahl für ein Langzeit- provisorium in Bezug zur Bezahnung im Oberkiefer. Die Abbildungen 21 und 22 zeigen die gesamte Brückenkonstruktion in Bezug zu den Weichgeweben. Der Patient ist mit komplett aufgebauten Stützzonen und einer vollständigen zirkulären Zahnreihe rehabilitiert. Schlussendlich zeigt Abbildung 23 die extraorale Situation. Die präauriculäre Narbe ist nicht zu sehen. Submandibulär zeigt sich die transplantierte Hautinsel des Fibula composite graft. Fazit Nach Bernhard Rudolf Konrad von Langenbeck (1810–1887) ist „die Indikation zur Operation die schwierigste chirurgische Kunst”. Diese Aussage hat auch heute noch volle Gültigkeit. Daher ist die sorgfäl- tige patientenindividuelle Therapieplanung essenziell. Durch die prächirurgische virtuelle Planung von großen Knochentransplantaten auf Grundlage der bildgebenden Diagnostik ermöglicht sie dem erfahrenen Operations- team eine genaue dreidimensionale Auswer- tung der vorhandenen oder entstehenden Defektgröße, die Planung des Transplantats und die Adaptation der Platten an die Patientensituation und nicht umgekehrt. Die im CAD/CAM-Verfahren hergestellten Operationsschablonen und PSI ermöglichen eine bessere Passgenauigkeit und somit ein besseres funktionelles und ästhetisches Ergebnis. Die Ischämiezeit von mikrochirur- gisch reanastomisierten Transplantaten und meist auch die Operationszeit können bei ansonsten optimalem Verlauf durch dieses Verfahren reduziert werden [Modabber et al., 2012; Ayoub et al., 2014]. Abbildung 18: Konstruierte Brücke mit anatomischer Gestaltung Abbildung 19: Fertige vollanatomische Brückenkonstruktion aus PMMA Fotos: Bechmann Abbildung 16: Separater zirkulärer Oberkieferscan Abbildung 17: Oberkiefer- und Unterkieferscan mit virtuell generierter Okklusion 30 Zahnmedizin
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