Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03

zm 108, Nr. 3, 1.2.2018, (151) Fotos: SRH Das Backward-Planning und die geführte Implantation bieten die Möglichkeit, rele- vante Strukturen unter Berücksichtigung der optimalen Implantatposition bezüglich funktioneller und ästhetischer Belange zu schützen. Die Operation wird in einer gewissen Weise „vorhersehbar“ und das Operationstrauma kann gemindert werden [Marchack/Chew, 2015; D‘Haese et al., 2017]. Heutige CAD/CAM-Technologien ermög- lichen die Herstellung von zahntechnischen Konstruktionen aus verschiedenen Werk- stoffen. Dies erfolgt höchst effizient und in höchster Qualität, dabei stehen dem Zahntechniker additive wie auch subtraktive Verfahren zur Verfügung [Strietzel, 2015]. Intraoralscanner bieten multiple Vorteile, sind als Grundvoraussetzung in Sachen Richtigkeit und Präzision der konventionel- len Abformung mit Abformlöffel und -masse gleichwertig, bedürfen aber durch die in den gesamten digitalen Prozess involvierten Anwender eine nicht zu unterschätzende Lernphase [Zimmermann, 2016]. Der hier gezeigte „full digital workflow“ von einem mikrochirurgisch reanastomisierten Fibulatransplantat, totalem alloplastischem Kiefergelenkersatz, dentaler Implantation und festsitzendem prothetischem Zahn- ersatz zeigt den aktuellen technischen Stand für äußerst fortgeschrittene rekon- struktive Konzepte. Er wird in diesem Aus- maß nicht bei jedem Patienten indiziert sein, ist aber möglich. Abschließend muss darauf hingewiesen werden: Komplexe operative Therapien in einer virtuellen Umgebung präoperativ zu planen ermöglicht optimale Ergebnisse, erfordert aber gleichzeitig ein Höchstmaß an Erfahrung und Geschick des Operateurs – oder wie heute so schön gesagt wird: „These procedures demand a high level of skill.“ Dr. Hendrik Bechmann Dr. Michael Sauer Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Plastische Operationen SRH Zentralklinikum Suhl GmbH Albert-Schweitzer-Str. 2 98527 Suhl hendrik.bechmann@srh.de michael.sauer@srh.de Abbildung 21: Ansicht bei Mundöffnung Abbildung 20: Brücke in Bezug zum Gegenkiefer Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. Abbildung 23: Extraoraler Situs mit unauffälliger präauriculärer Narbe und der Hautinsel Abbildung 22: Okklusale Ansicht der final verschraubten Brücke aus PMMA 31

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