Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03

zm 108, Nr. 3, 1.2.2018, (154) Laut einer aktuellen Analyse der ZEIT führen insbesondere „die System- architektur“ und „das Geschäftsmodell“ vieler Arztbewertungsportale dazu, dass die Bewertungen für den Patienten irreführend sind. Vor allem, weil sie in den Ergebnissen zahlende und nicht zahlende Mediziner miteinander ver- mischen. Das tut auch jameda. jameda-Kunden werden besser bewertet „Bei jameda schneiden diejenigen Ärzte und Zahnärzte besser ab, die für ihr Profil bezahlen“, lautet das Fazit der ZEIT-Autoren. Rund 6.500 Profile von Medizinern – 3.770 davon wurden von Patienten benotet – hat die ZEIT für ihre Stichprobe analysiert. Insgesamt werteten die Autoren die Noten, die Zahl der Bewertungen und die Profil- aufrufe aus und untersuchten dann, ob die Bewertungen von jameda selbst als „unverdächtig für Manipulationen“ eingestuft worden waren sowie ob die bewerteten Ärzte für ein Premium- Paket bezahlt hatten. Premium-Kunden zahlen bei jameda je nach Leistung monatlich zwischen 59 und 139 Euro, inklusive Profilfoto. Den Anstoß hatte nach Angaben der ZEIT ein Arzt gegeben, der argwöhnte, dass die Profile zahlender Ärzte besser bewertet und gerankt werden. Auch die zm hatte viele Leserbriefe von Zahnärzten erhalten, die sich über die Praktiken von jameda beschweren, und dies zum Thema gemacht. 46 versus 14 Bewertungen Die Durchschnittsnote der jameda- Kunden betrug laut Stichprobe 1,2, die der Nicht-Kunden (nur) 1,7. Da Patienten den ZEIT-Recherchen zufolge überwiegend Einsen vergeben, landet ein Arzt mit einer 1,7 damit lediglich im hinteren Mittelfeld. Jeder vierte nicht zahlende Mediziner hat laut Stichprobe Foto: mizar_Jan Engel_stokkete_Beznazwy – Fotolia jameda in der Kritik Wer zahlt, gewinnt jameda beteuert stets, dass es keinen Unterschied bei der Bewertung und Platzierung macht, ob ein Mediziner jameda- Kunde ist oder nicht. Eine aktuelle Datenanalyse der ZEIT anhand von 3.770 benoteten Einträgen belegt das Gegenteil. 34 Praxis

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