Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03

zm 108, Nr. 3, 1.2.2018, (170) sammenhang mit McCune-Albright auftritt, regelmäßig klinisch beobachtet und labor- medizinisch überwacht werden [Ozdemir Kutbay N et al., 2015]. Therapeutisch werden bei fibröser Dysplasie regelmäßig Bisphosphonate eingesetzt [Dumitrescu CE, Collins MT, 2008], die als Nebenwirkung zu Medikamenten-assoziierten Osteonekrosen des Kiefers führen können. Ging man zunächst von einem lediglich geringen Risiko zur Entwicklung einer Medikamenten-assoziierten Kiefernekrose bei Patienten mit fibröser Dysplasie und medikamentöser Therapie mit Bisphospho- naten aus, finden sich in der aktuellen Literatur Berichte, wonach 5,4 Prozent der beobachteten Patienten eine Osteonekrose im Zusammenhang mit der Bisphosphonat- Therapie entwickelt haben [Burke A et al., 2016]. In der Folge sollten für zahnärztlich- chirurgische Eingriffe bei Patienten mit McCune-Albright-Syndrom und bestehen- der Bisphosphonat-Therapie die gleichen Sicherheitskautelen angewendet werden wie sie für Patienten unter Antiresorptiva- therapie gelten. Dr. med. dent. Marcel Hanisch Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Johannes Kleinheinz Klinik für MKG-Chirurgie Universitätsklinikum Münster Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude W 30 Waldeyerstr. 30 48149 Münster Marcel.hanisch@ ukmuenster.de eine fibröse Dysplasie liefern. Werden zu- dem Café-au-lait-Flecken beobachtet und von einer Pubertas praecox berichtet, ist ein McCune-Albright-Syndrom wahrscheinlich, eine humangenetische Beratung sollte emp- fohlen werden [Dumitrescu CE, Collins MT, 2008]. Die selten beschriebenen malignen Transfor- mationen der fibrösen Dysplasie bei McCune- Albright treten meist am knöchernen Schädel auf und sind typischerweise durch ein rasan- tes Wachstum einer bestehenden ossären Läsion, begleitet von Schmerzen und einem Anstieg der alkalischen Phosphatase, ge- kennzeichnet. Folglich müssen Patienten mit fibröser Dysplasie, wenn diese im Zu- Die ersten Anzeichen eines McCune- Albright-Syndroms können sich durch schmerzlose Auftreibungen des Alveolar- fortsatzes im Fachgebiet des Zahnarztes manifestieren. Werden zusätzlich die oftmals wenig beachteten Café-au-lait-Flecken gesichtet und eine pubertas praecox beschrieben, sollte zwingend ein McCune-Albright- Syndrom in Betracht gezogen und weitere medizinische Untersuchungen sowie eine humangenetische Abklärung erfolgen. Für zahnärztlich-chirurgische Maßnah- men gelten bei Patienten mit McCune- Albright-Syndrom und adjuvanter Bisphosphonat-Therapie die gleichen Sicherheitskautelen, wie sie für Patienten unter Antiresorptivatherapie bekannt sind. Fazit für die Praxis Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. Abbildung 4: Klinische Situation einen Monat postoperativ Abbildung 3: Panoramaschichtaufnahme der Patientin mit charakteristischem Erscheinungsbild einer fibrösen Dysplasie Foto: privat Foto: privat 50 Orale Manifestationen seltener Erkrankungen

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