Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04
zm 108, Nr. 4, 16.2.2018, (256) Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. Abbildung 10: Definitive vollkera- mische, implantat- getragene Einzelkrone (regio 11, verschraubt) nach Eingliederung. Foto: Wittneben Klinische Studien zu diesem Abutmenttyp sind heute noch rar und benötigen mehr wissenschaftliche Evidenz. Gerade bei Im- plantaten, die auf Knochenniveau gesetzt werden, ist das Verhalten der Mukosa zur Klebefuge noch nicht genügend unter- sucht. Daher ist die Indikation des Titan- basis-Abutments eher bei Implantaten indi- ziert, die auf Weichgewebe-Niveau inseriert werden. Allgemein werden verschraubte Lösungen in der festsitzenden Implantatprothetik empfohlen, wenn dies die prothetische Im- plantatposition erlaubt. Einen detaillierten Entscheidungsbaum und eine Übersicht mit Indikationen, Vor- und Nachteilen beider Retentionsarten zeigt eine Literaturübersicht [Wittneben et al., 2017]. Nach der Behandlung (Abbildung 10) sind regelmäßige Nachkontrollen des Implantats, der Einzelkrone und deren Okklusion sowie die Evaluation der Mundhygiene-Durch- führung notwendig, um die Langlebigkeit der Versorgung zu unterstützen. Auf einen Blick Grundsätzlich lässt sich anhand der kli- nischen Erfahrungen resümieren, dass neue Verfahren und Werkstoffe die Erfolgsrate in der Implantologie deutlich verbessert haben. Gegenüber Ergebnissen in früheren Dekaden gleicht dies einer „stillen Revo- lution“. Auf der Grundlage der aktuellen, materialspezifischen Weiterentwicklungen und der zunehmenden klinischen Expertise im Umgang mit Implantaten, Abutments und prothetischen Suprastrukturen aus Zirkoniumdioxid können Keramikwerkstoffe bei korrekter Indikationsstellung und beson- ders in ästhetischer Hinsicht eine gute Alternative zu Implantat-Suprastrukturen aus Titan sein. Das alljährlich stattfindende Keramik- symposium der Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde (AG Keramik) wird stets von Beiträgen wissenschaftlicher Fachgesellschaften begleitet und war in 2017 eingebettet in den Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Orale Implan- tologie und der Deutschen Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde. Leitgedanke war der Slogan „Der Natur auf der Spur – gemeinsam zum Praxiserfolg“. PD Dr. Julia G. Wittneben Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin und Gerodontologie Universität Bern Manfred Kern Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheil- kunde – Schriftführung Postfach 1160 76308 Malsch info@ag-keramik.de Fotos: Wittneben, Kern ǩ= 45 ?B1<31B5 *EF5B<CC97 ǩ ū <9@1B ū 55@ EB5 ?<I=5B9C1D9?>C75BD
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