Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04

zm 108, Nr. 4, 16.2.2018, (299) Die Rekonstruktion einer zu niedrigen ver- tikalen Kieferrelation bei weitgehend voll bezahnten Patienten durch eine Bisshebung gehört zu den anspruchsvollsten Behand- lungen im Spektrum der restaurativ-prothe- tischen Zahnheilkunde und ist im Regelfall mit einem hohen fachlichen, zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden [Yip et al., 2003; Stewart, 1998; Hurst, 2011; Turner & Missirlian, 1984]. Die Vertikaldimension der Okklusion ist die vertikale Distanz bezie- hungsweise Untergesichtshöhe, die sich er- gibt, wenn man die Zähne des Unterkiefers in statische okklusale Kontaktbeziehung zu den Zähnen des Oberkiefers bringt [Abduo, 2012; Ahlers et al., 2005; The Academy of Prosthodontics, 2005]. Zu den Ursachen für eine zu niedrige Vertikal- dimension gehören verschleißbedingter Zahnhartsubstanzverlust (Attrition, Abrasion, Erosion), Zahn- und Kieferfehlstellungen, die Aufbau von langzeitprovisorischen Kompositkauflächen Anhebung der Vertikaldimension mit einem direkten Spritzgussverfahren – Teil 1 Vorbereitungsmaßnahme für nachfolgende laborgefertigte Restaurationen Jürgen Manhart Im Rahmen von umfangreichen prothetischen Versorgungen sind oft eine Anhebung der vertikalen Dimension der Okklusion und die Einstellung der horizontalen Bisslage in die zentrische Kondylenposition nötig. Diese Neudefinition der Lage des Unterkiefers wird in der prothetischen Vorbehandlungsphase durchgeführt und sollte anschließend für einen längeren Zeit- raum vor der Durchführung irreversibler Maßnahmen getestet werden. Der Beitrag stellt detailliert eine zeitsparende und wirtschaftliche Möglichkeit zum direkten intraoralen Aufbau von langzeitprovisorischen Kompositkauflächen mit einem Spritzgussverfahren mit dem kompletten zahnärztlichen und zahntechnischen Workflow vor. Alle Fotos: J. Manhart 74 Zahnmedizin

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