Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05
zm 108, Nr. 5, 1.3.2018, (372) Das Prophylaxe-Programm besteht aus vier Schritten: 1. Eine Informationsveranstaltung für Eltern und Lehrer zu den Zielen des Programms, zu den Hintergründen der Kariesentstehung und zur Kariesvermeidung. Diese Veranstal- tung dient auch dazu, um Erlaubnis für die Teilnahme der Kinder an dem Programm zu bitten, um es dann – zum Teil – in der Schule durchzuführen. Kontakt haben wir vor Ort über unsere Mitarbeiterin Wai Wai sowie einen Flyer aufgenommen. 2. Screening aller Kinder der ausgewählten Schulen nach Behandlungsbedürftigkeit, In- struktionen zum Zähneputzen, Übergabe einer Zahnbürste mit Fluorid-Gel (Mirafluor) sowie überwachtes Einbürsten des Gels. 3. Behandeln der behandlungsbedürftigen Kinder in unserer zahnärztlichen Praxis in Linthar, gegebenenfalls erneute individuelle Putzinstruktion sowie Fluoridierung. 4. (geplant:) Nach einem halben Jahr besucht unsere Mitarbeiterin die Schulen er- neut und wiederholt die Putzinstruktionen, übergibt eine neue Zahnbürste mit Fluorid- Gel und überwacht das Einbürsten. Nach einem Jahr soll das Programm von vorn beginnen, wobei die Informationsveranstal- tungen auch mehrfach durchgeführt werden könnten, denn das Interesse der Lehrer und Eltern war sehr groß, da die Informationen für sie absolut neu waren. Deutsch-Myanmarische Arbeitsgruppe für soziale Zahnmedizin und Gesundheitsförderung dr.juliane.fruehbuss@email.de www.myanmardentalcharity.org Kariesprophylaxe in Myanmar Die Kleinsten machen die größten Sorgen Kindergartenkinder leiden in Ngapali/Myanmar häufig unter Milchzahnkaries – zum Teil sind die Gebisse schon früh völlig zerstört. Ende 2017 führte die „Deutsch-Myanmarische Arbeitsgruppe für soziale Zahnmedizin und Gesundheitsförderung“ dort ein selbst entwickeltes Prophylaxe-Programm ein. Gemeinsames Zähneputzen: Begeistert übten die Kinder nach den Instruktionen das richtige Putzen mit einem Fluorid-Gel, wenn nötig, wurde noch individuell angeleitet. Alle Fotos: U. Happ Die Kinder waren von der Schule oder dem Elternhaus gut vorbereitet und daher beim Screening sehr vertrauensvoll und zugänglich. Nach der Untersuchung erhielt jedes Kind zur Belohnung eine Zahnbürste. De r gelbe S pülb ech er wurde wie ein e Tr op hä e st olz na ch Hause getragen. Bei de n J üngsten zeigt e sich sehr hä ufig e i ne ausgeprägte Milch- za hn ka ries bis hin z ur völlige n G e b iss ze rs tö ru ng . D i e Fo lg en d er Ernäh rungsums tellun g un d de r Zu g ä ng l i ch keit z u in du st riellen Produk te n wa re n de u tli ch z u se hen . Gesellschaft Me hr Bil de r üb er d en Q R- C o de 20
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