Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 108, Nr. 5, 1.3.2018, (406) werden, indem diese Bereiche zuerst mit ei- ner konventionell applizierten Komposit- schicht abgedeckt werden. Nach der Aushärtung des ersten aufgebau- ten Kauflächenbereichs mit einer leistungs- starken Polymerisationslampe wurde die Übertragungsschiene mit einem Skalpell ge- schlitzt und abgenommen. Es resultierte eine perfekte Übertragung der anatomischen Strukturen des Wax-up in das intraorale Ok- klusalsegment aus Komposit (Abbildung 24). Nach dem bündigen Verschleifen der buk- kalen und oralen Einspritz- und Entlüftungs- kanäle wurde die zweite Übertragungs- schiene (Schiene 2), die ebenfalls im Front- bereich geteilt wurde, eingebracht, nachdem der damit zu rekonstruierende endständige Molar zuvor silikatisiert, silanisiert und mit Adhäsiv vorbehandelt worden war (Abbil- dung 25). Die Abstützung dieser Schablone erfolgt an den gerade zuvor im ersten Schritt aufgebauten, anterior liegenden Seiten- zähnen. Der Aufbau der Kaufläche wurde wieder nach der zuvor beschriebenen Me- thode ausgeführt (Abbildung 26). Analog er- folgte der Aufbau der Seitenzahnkauflächen der anderen Kieferhälfte ebenfalls in zwei Schritten (Abbildung 27). Durch den Auf- bau aller Seitenzähne des Unterkiefers ist die temporäre Bisshebung bereits weitgehend abgeschlossen (Abbildung 28). Mit der dritten Übertragungsschiene (Schiene 3) (Abbildung 29) wurden die Unterkiefer- frontzähne nach Ätzung der Zahnhart- substanzen mit Phosphorsäure und nach- folgender adhäsiver Vorbehandlung inzisal aufgebaut (Abbildung 30). Nach dem Aus- arbeiten und Polieren sämtlicher Restaura- tionen (Abbildungen 31 und 32) wurden die statische und die dynamische Okklusion nochmals kontrolliert; es zeigte sich eine gute Übereinstimmung mit dem okklusalen Kontaktmuster aus demWax-up (Abbildung 33). Da sämtliche Restaurationen ohne Verab- reichung von Lokalanästhesie aufgebaut wurden, konnte die Patientin sofort nach Abschluss der Behandlung, nach einer kurzen Phase der Lockerung der Kaumuskulatur, ein erstes positives Feedback zur neuen Unterkieferposition geben (Abbildungen 34 und 35). Aufgrund der Verblockung der Kompositsegmente im Frontzahnbereich und in den beiden Seitenzahnsegmenten wurde die Patientin zu einer peniblen Mundhygiene angewiesen, die regelmäßig im Abstand von sechs Wochen in der Praxis kontrolliert und durch eine professionelle Zahnreinigung ergänzt wurde. Abbildung 20: Schiene zum Schutz der Weichgewebe für die nachfolgende intraorale Silikatisierung mit einem Sandstrahlgerät Abbildung 21: Tribochemische Silikatisierung der okklusalen Oberflächen der vorhandenen Restaurationen Abbildung 22: Auftragen von Silan und nachfolgend Adhäsiv auf die zuvor silikatisierten Oberflächen Abbildung 23: Erwärmtes, seitenzahntaugliches Hybridkomposit wird unter Druck in den Hohlraum der ersten Übertragungsschiene gespritzt (Spritzgusstechnik). 54 Zahnmedizin

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