Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05
zm 108, Nr. 5, 1.3.2018, (410) der okklusalen Gestaltung der Komposit- aufbauten mit deutlichem Mehraufwand in der Ausarbeitung und zu einer Störung der aufgewachsten statischen und dynamischen Okklusion. Werden sie zu weit in zervikaler Richtung angebracht, wird ein Teil des einzubringenden Materialstroms von der Bukkalfläche des Zahnes blockiert. Anbringen von oralen Entlüftungsöffnun- gen an gleicher vertikaler und horizontaler Position wie die vestibulären Einspritzöff- nungen, um dem überschüssig eingebrachten Kompositmaterial einen leichten und vor allem in der Richtung gesteuerten Abfluss zu erlauben. Dies minimiert das Risiko eines unerwünschten Abfließens überschüssiger Kompositmasse in approximal-zervikale Zahn- bereiche, wo derartige Materialansammlun- gen bei positionierter Übertragungsschiene nur sehr schwierig zu versäubern wären. Durch die korrekte Positionierung der Entlüftungsöffnungen reduziert sich somit die Ausarbeitungszeit deutlich, ebenso wie die Gefahr der Ausbildung entzündlicher Prozesse im marginalen Parodont aufgrund von verbliebenen Materialüberschüssen. Während das erwärmte Komposit in die Hohlform der Schienen eingespritzt wird, müssen diese von der Assistenz an den mesialen beziehungsweise distalen Abstütz- punkten gut fixiert werden, damit sich die Schienen durch den Druck des einfließen- den Materials nicht verformen oder aus der Endposition bewegen und somit Pass- ungenauigkeiten in den Kompositaufbauten entstehen. Verwendung eines hochviskösen, abra- sionsstabilen, seitenzahntauglichen Hybrid- komposits. Dieses wird durch Erwärmung in einen fließfähigen Zustand überführt (Visko- sitätsmodifikation), in dem es blasenfrei in den Hohlraum der Übertragungsschiene ge- spritzt werden kann. Nach Kontakt mit den aufzubauenden Zähnen erreicht es durch Wärmeleitung (Konduktion) schnell wieder seine ursprüngliche standfeste Konsistenz. Dadurch ist in Verbindung mit den pass- genauen Einspritz- und Entlüftungsöffnun- gen eine gute Kontrolle der Ausbreitungs- richtung des Materials möglich. Im Gegen- satz hierzu wären bei Verwendung eines permanent niedrigviskösen, fließfähigen Komposits kein ausreichender Druckaufbau für eine blasenfreie Befüllung des Hohl- Abbildung 28: Durch den Aufbau aller Seitenzähne des Unterkiefers ist die temporäre Bisshebung bereits weitgehend abgeschlossen. Abbildung 29: Kontrolle der Passung der dritten Übertragungsschiene zum Aufbau des Frontzahnsegments Abbildung 30: Inzisaler Aufbau der Unterkieferfront durch die Spritz- gusstechnik mit Komposit Abbildung 31: Die fertigen direkten, noninvasiven, semipermanenten, kauflächenbedeckenden Restaurationen aus okklusaler Ansicht 58 Zahnmedizin
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