Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 06

zm 108, Nr. 6, 16.3.2018, (560) Wie sind Sie auf Mercy Ships aufmerk- sam geworden? Michaela Groschke: Vor vielen Jahren habe ich nach Einsatzmöglichkeiten für Zahnarzt- helferinnen im Internet gesucht. Dabei bin ich zum ersten Mal auch auf „das Hospital- schiff“ aufmerksam geworden. An Einsätzen für Zahnärzte ohne Grenzen (DWLF) nehme ich in regelmäßigen Abständen teil, aber ich wollte schon immer auf die Africa Mercy. So habe ich Mitte 2016 nach einem Hilfs- einsatz in Namibia angefangen zu recher- chieren. Da ich für die Zeit Urlaub nehmen muss, konnte ich mich nicht für Hilfseinsätze bewerben, die länger als drei Wochen dauern. Regelmäßig habe ich auf die Homepage von Mercy Ships geschaut und Ende 2016/ Anfang 2017 endlich ein entsprechendes Angebot für einen Zeitraum von zwei Wochen in Douala, Kamerun, gefunden. Warum haben Sie sich für diese Hilfs- organisation entschieden? Die Philosophie, im christlichen Sinne und ohne Vorurteile zu handeln, ist für mich der erste ausschlaggebende Punkt. Mercy Ships unterstreicht das, deshalb ist es für mich eine wichtige Organisation. Der zweite Punkt war die Internationalität der Helfer. Während ich im Einsatz für eine deutsche Hilfsorganisation nur mit nationalen Kolleginnen und Kollegen zusammen bin, arbeite ich bei Mercy Ships mit Menschen aus verschiedenen Nationen. Welche Erfahrungen haben Sie ge- macht? Die Erfahrung, mit mehreren Menschen die Kabine zu teilen und wenig allein sein zu können, war für mich nicht nur neu, sondern ich brauchte auch ein wenig Zeit, um mich einzufinden. Alles andere war ein- fach nur positiv. Nie habe ich einen Ort ken- nengelernt, an demMenschen so freundlich und respektvoll miteinander umgehen. Alle sind sehr hilfsbereit und aufgeschlossen. Auch wenn man niemanden kennt, hat man nie das Gefühl, allein gelassen zu werden. Beim Essen setzt man sich einfach zu anderen oder diese setzen sich zu einem. Über die Aktivitäten wird man von Beginn an informiert und wird dazu eingeladen. Auch wenn man im „Dental Team“ ist, er- fährt man von den Patienten, die an Bord sind. Auch hier bekommt man Möglich- keiten, sich einzubringen. Was war das einprägsamste Detail? Die große Operation eines kleinen Mäd- chens: Alle Besatzungsmitglieder wussten, wann die große OP stattfand, und wirklich alle waren froh, als die Durchsage des er- folgreichen Eingriffs kam. An diesem Tag waren alle in Gedanken und im Herzen bei ? ? ? ? Als ZFA im Hilfseinsatz „Eine Bereicherung für das ganze Leben“ Wenn ZFA Michaela Groschke von ihrer Zeit auf der Africa Mercy in Kamerun berichtet, gerät sie ins Schwärmen. Sie schätzt den Teamgeist, die Sinnhaftigkeit vor Ort und – nicht zu vergessen – ihre neue Gelassenheit im Alltag. Michaela Groschke vor dem Bug des Hospitalschiffs, das während ihrer Einsatzzeit in Douala, Kamerun, vor Anker lag. Fotos: Groschke Groschke reizte die internationale Besatzung.Sie wurde nicht enttäuscht, sondern erlebte einen tollen Zusammenhalt und einen regen Erfahrungsaustausch. 56 Gesellschaft

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=