Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 07

zm 108, Nr. 7, 1.4.2018, (690) kleine Verbinder, orale Klammerarme und -auflagen sind in üblicher Dimensionierung starr in einer CoCrMo-Legierung ausge- führt. Sie garantieren eine identische Bio- dynamik bezüglich Abstützung, Sicherung gegen horizontale Schübe, reziproker Wir- kung, Kraftableitung ins Gaumengewölbe und starrer Kopplung der Kieferhälften und erfüllen somit die Bedingungen der erstat- tungsfähigen Regelversorgung. Lediglich die elastischen Retentionsarme und die Kunst- stoffanteile des Sattels sind aus Polyamid-12 gefertigt. Polyamid-12 gilt als monomerfreier, hypo- allergener Biowerkstoff und reagiert äußerst robust und nahezu ermüdungsfrei auf elastische Wechselbelastungen. Dennoch wohnen Polyamid-12 einige inhärente Limitationen inne: Geeignete Lückengebiss-Topografie: Re- tentionsarme aus Polyamid-12 können nur aus Schalt- oder Freiendlücken herausgeführt werden. Die notwendige Dimensionierung lässt einen Überwurf aus einer geschlosse- nen Zahnreihe, wie zum Beispiel bei einer Bonwill-Klammer, nicht zu. Polyamid-12 wird bei 250 °C bis 350 °C unter hohem Druck in eine Hohlform inji- ziert. Das Material ist inert und lässt sich chemisch kaum an andere Kunststoffe wie PMMA ankoppeln. Daher sind Erweiterungen, Reparaturen oder Unterfütterungen nicht ohne Weiteres möglich. Die Verfärbungsneigung ist gegenüber PMMA geringfügig erhöht [Wieckiewicz et al., 2014]. Bei trockener Lagerung verliert Poliamid- 12 seine Elastizität. Dieser Vorgang ist reversibel. Dennoch sollte Zahnersatz mit Abbildungen 23 bis 29 (v.l.o.n.r.u.): Prinzip des „rotational path of insertion“: Der approximale Kammerarm rotiert in den mesioapproximalen RBereich unterhalb des prothetischen Äquaters. Mit dem Einrasten der distalen Klammer ist die Retention gesichert. 58 Gussklammerverankerter Zahnersatz

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