Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08

zm 108, Nr. 8, 16.4.2018, (808) Die zm-Kolumne rund um die relevanten Praxisfragen Praxisübergabe: Was am Ende zählt 48 Praxis Zahnarztpraxis bietet und die Dinge, die nicht ideal laufen – positiv formuliert: das Potenzial –, aufgezeigt. Idealerweise kann man im An- schluss daran, wie bei einem Backrezept, die bewerteten Schwachstellen bearbeiten und formen, den Arbeitswert erhöhen, den Unter- nehmenswert der Zahnarztpraxis steigern und somit zu guter Letzt auch ein klares Zeichen an das Praxispersonal senden. Denn: Investitionen, egal welcher Art, fördern nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch das Image der Praxis und die Motivation der Mitarbeiter. Frage 2: Für wen erstelle oder erbaue ich meine Zahnarztpraxis? Wer ist an einem hohen wirtschaftlichen Wert meiner Praxis interes- siert? Sind es noch die jungen Mediziner, die sich selbstständig machen wollen? Meine Antwort: In den letzten Jahren hat sich die Übernahme- leidenschaft leider gelegt. Das heißt: Waren vor circa zehn Jahren bei einer validen, wirt- schaftlich und perspektivisch interessanten Praxis etwa sechs bis acht Zahnärzte an einer Übernahme interessiert, ergeben sich heutzutage – je nach Region – nicht selten drei oder weniger Interessenten. Die Tendenz ist eher abnehmend. Neben dem demografischen Wandel ist dies vor allem mit der Feminisierung der Zahn- medizin zu begründen. Hinzu kommt häufig der Wunsch von jungen Zahnmedizinern, nicht in einem Bestand zu gründen, sondern sich in einer Praxisneugründung zu ver- wirklichen. In Zeiten wie heute, in denen das Geld günstig ist, ist dies auch zu einer wirtschaftlich sehr relevanten Alternative ge- worden. Die andere Gruppe, die möglicher- weise an der Übernahme Ihrer Praxis interes- siert sein könnte, ist die Gruppe der expan- dierenden Praxen und gegebenenfalls auch der neu entstehenden Praxisverkettungen. Frage 3: Woran erkennt man, dass eine Praxis nicht mehr oder nur für den symbolischen Euro abgebbar ist? Meine Antwort: Stellen Sie sich doch selbst einmal die Frage, was eine moderne, attraktive Praxis in Ihren Augen auszeichnet. Und betrachten Sie an- schließend einmal die Punkte, die Sie selbst abschrecken würden. Letztlich zählen die harten Fakten: Wie wirtschaftlich ist die Meine Gedanken zur Praxisübergabe, die ich in der letzten Kolumne mit Ihnen geteilt habe, möchte ich aufgrund der vielen Nachfragen tiefer gehend thematisieren und anhand dreier Fragen konkretisieren. Frage 1: Warum ist es notwendig, sich schon im Alter zwischen 50 und 60 Jahren mit der Praxis- abgabe zu beschäftigen? Meine Antwort mit eindeutiger Empfehlung: Am Ende des Tages arbeiten Sie an einem Objekt, der Zahnarztpraxis. Mit Gründung oder Übernahme steht bereits fest, dass ein Übergabeprozess mit fortlaufendem Betrieb ein fester Bestandteil Ihres beruflichen Werdegangs ist. Um diesen Prozess so er- folgreich wie möglich zu gestalten, ist es dringend erforderlich, (notwendige) Maß- nahmen zur Unternehmenswerterhaltung zu ergreifen. Anhand einer objektiven Wertermittlung für ein Unternehmen – einer Praxisbewertung – zu einem frühen Zeitpunkt (das heißt einige Jahre vor der Übergabe) werden die Chancen, Gefahren und Möglichkeiten, die die eigene

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