Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08

zm 108, Nr. 8, 16.4.2018, (814) (Abbildung 9). Der dritte Hinweis zeigt sich nach Trepanation und Darstellung des Kavumbodens und des vermeintlichen buk- kalen Kanaleingangs. Dieser wird häufig nach hinreichender Darstellung in mesio- distaler Richtung oval und gibt dann die Sicht auf die beiden eigentlichen Kanäle frei (Abbildungen 10 und 11). Vorsicht bei Stiftinsertionen Besonderes Augenmerk gebührt auch der Tatsache, dass es sich bei den Oberkiefer- Prämolaren um besonders grazile Zähne beziehungsweise Wurzeln handelt. Zudem wird beim oberen ersten Prämolaren sehr häufig in der bukkalen Wurzel eine Ein- ziehung im palatinalen Wurzeldentin beob- achtet, an den dünnsten Stellen konnte eine durchschnittliche Dentindicke von 0,81 mm gemessen werden [Tamse et al., 2000] (Ab- bildung 12). Diese Einziehung kann eine übermäßige Schwächung der Wurzel bei der Aufbereitung oder Restaurierung des Zahnes nach sich ziehen [Li et al., 2013]. Ist eine Stiftinsertion zur Restauration des Zahnes unumgänglich, sollte aus diesem Grund die palatinale Wurzel gewählt werden. In diesem Zusammenhang müssen auch vertikale Längsfrakturen nach Wurzelkanal- behandlung und Restauration erwähnt werden. Obere Prämolaren gehören zu den Zähnen, die aufgrund von Wurzellängs- frakturen mit am meisten extrahiert werden müssen [Yoshino et al., 2015; PradeepKumar et al., 2016]. Abbildung 8: Dreikanaliger Prämolar im Röntgenbild vor und nach der Behandlung: Man beachte die bauchige Struktur in der Wurzelmitte. Abbildung 10: Das korrespondierende horizontale Schichtbild zeigt sehr schön den ovalen Charakter des bukkalen Orifizium in mesiodistaler Richtung kurz vor der Aufteilung in zwei separate Kanäle. Abbildung 9: Darstellung eines zweikanaligen und eines dreikanaligen Prämolars von bukkal: Die bukkale Einziehung beim drei- kanaligen Prämolar ist klinisch sondierbar. Fotos: Arnold Fotos: Paqué 54 Zahnmedizin

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