Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08

zm 108, Nr. 8, 16.4.2018, (846) In unserer Praxis werden die Seitenzahn- bereiche in der Regel mit 0,5 bis 0,7 mm starken, adhäsiv befestigten monolithischen Lithium-Disilikat LS2-Restaurationen als ok- klusale Veneers (Kauflächenveneers) oder Teilkronen rekonstruiert (e.max-press). Voll- kronen mit einer Stärke von mehr als 0,8 mm müssen nicht adhäsiv, sondern können auch konventionell, zum Beispiel mit Glasio- nomer-Zement, befestigt werden. Die Front- zähne werden mit adhäsiv befestigten mo- nolithischen Lithium-Disilikat-360°-Veneers mit einer Schichtstärke von 0,3 bis 0,5 mm, Teilkronen oder Veneers wiederhergestellt. Im Unterschied zu althergebrachten Mate- rialien wie Gold, das sich bei Interferenzen verformt – bis hin zur Perforation – oder Metallkeramik, die bei Interferenzen chippt, sind moderne Materialien wie Zirkonoxid, aber auch Lithium-Disilikat praktisch unzer- störbar. Daher sind die Anforderungen, wel- che eine Rehabilitation mit diesen Materia- lien an uns stellt, imHinblick auf die statische, aber ganz im Speziellen auf die dynamische Okklusion sehr hoch. Bei parafunktionierenden Patienten muss nicht nur der Einfluss der hohen Kräfte bei der Rekonstruktion berücksichtigt werden. Selbst individuell einstellbare Artikulatoren sind nicht in der Lage, Bewegungen des Unterkie- fers bei parafunktionellen Aktivitäten exakt wiederzugeben. Nachfolgend wird ein pra- xisgerechtes Vorgehen vorgestellt, mithilfe dessen man das Kauorgan erfolgreich wiederherstellen kann – auch bei bruxieren- den Patienten. Diagnostik und Behandlungsplanung Unser Arbeitsprotokoll zeigt, wie bei einer komplexen Rehabilitation vorzugehen ist. Wir teilen die Rehabilitation in kleine überschaubare Teilstücke auf. Nur wenn ein Teilschritt perfekt abgeschlossen ist, darf der nächste Schritt angegangen werden. Dies ermöglicht auch weniger erfahrenen Kollegen, stets gute Be- handlungsergebnisse zu erzielen (Tabelle 1). Die okklusale Konzeption – ein individuelles Praxiskonzept Nie wieder Chipping! Diether Reusch Moderne Technologien und Materialien ermöglichen es uns, bei notwendiger Kro- nen- und Brückenversorgung minimalinvasiv zu rehabilitieren. Dies gilt auch für bruxierende Patienten. Hier stellen wir ein individuelles Therapiekonzept vor. Fotos: Diether Reusch 86 Zahnmedizin

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