Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08

zm 108, Nr. 8, 16.4.2018, (769) 9 3. Die Folgen der verspäteten bzw. unterlassenen Therapie sind regelmäßig gesundheitlich, häu- fig auch finanziell folgenschwer für den Patienten. 4. Die Folgen einer das notwen- dige Maß übersteigenden Thera- pie, z. B. Fissurenversiegelung an einem Zahn, der zu 80% Wahr- scheinlichkeit auch ohne Therapie keine Karies bekommen hätte, sind sehr viel überschaubarer. 5. Die zunehmende latente Prä- senz des „übelwollenden Dritten“ wirkt mitunter so bedrohlich, dass der anwesende Nächste Gefahr läuft, aus dem Blick zu geraten. 6. Auch diese Liste könnte um- fangreich weitergeführt werden … Ob ich mich für oder gegen eine Therapie entscheide, beides kann letztendlich schädliche Folgen haben. Im einen Fall bin ich der „Abzocker“, im anderen der „Stümper“, der das Notwendige unterlassen hat. Prognosen sind nun mal immer dann am schwie- rigsten, wenn sie auf die Zukunft gerichtet sind (Mark Twain). Im Grunde stellt der Autor nur die altbekannte Binsenweisheit dar, dass Entscheidungsträger bei der Auswahl unter verschiedenen Optionen mehrheitlich nicht zum eigenen Nachteil entscheiden („cui bono?“ Cicero, 80 v. Chr.) Dies ist bei den Zahnärzten nicht anders als bei den zitierten Gut- achtern, Hochschulprofessoren und dem Autor selbst. O-Ton: „… fange ich bei mir selbst an: ...“. Anschließend geht es bei ihm selbst weiter und endet auch bei ihm. Wem dient dieser Artikel, wer profitiert davon? Nach welchem QM-System wer- den Stern-Artikel geschrieben? Sind gleiche Sachverhalte (Be- funde) von anderen Autoren mit anderen Hintergründen vielleicht anders erhoben, beurteilt und veröffentlicht worden? Sind wichtige Sachverhalte (s.o.) fahr- lässig unterschlagen worden? Wer warnt vor solchen Journalisten „Die subtilen Tricks der Journaille?“ Warum wird ihnen nicht das Handwerk gelegt? („Honi soit qui mal y pense“, König Edward III. von England, 1312–1377). Fragen über Fragen, die an ande- rer Stelle beantwortet werden sollten. Dr. V. Alkemper, Hamm Erhalt eines hoffnungslosen Zahns – Für Raucher klar kontraindiziert Zum Beitrag „Parodontologie: Erhalt eines hoffnungslosen Zahns“, zm 7/2018, S. 36–41. Die Beschreibung dieses „hoff- nungslosen“ Falles einer aggres- siven PA ist sehr interessant und fachlich sicherlich top! Nicht einverstanden jedoch bin ich mit der Aussage „sollte nach Möglichkeit Nichtraucher sein“. Warum so „lieb“ und auch viel- leicht mutlos? Diese hochwertige und anspruchsvolle Therapie ist bei einem Raucher klar kontra- indiziert und das sollten und müssen wir dann auch genau so kommunizieren. Oder nicht? Mit kollegialen Grüßen Dr. Johannes Pfander, Fellbach > +2&+:(57,*(5 =$+1(56$7= =8 *h167,*(1 35(,6(1 @ )5((&$// ‡ ::: '(17$/75$'( '( 7(/(6.23 .521( 35,0b5 81' 6(.81'b57(,/ 920 %,6 =80 6SLW]HQTXDOLWlW ]XP 6SLW]HQSUHLV 8QVHU 6SH]LDO $QJHERW IU 6LH XQG ,KUH 3DWLHQWHQ +RFKZHUWLJH 7HOHVNRS .URQH 3ULPlU XQG 6HNXQ GlUWHLO ]XP JQVWLJHQ 3UHLV 7UDJHNRPIRUW )DUE JHQDXLJNHLW XQG /DQJOHELJNHLW ² YHUODVVHQ 6LH VLFK DXI JHSUIWH 4XDOLWlW PLW GUHL -DKUHQ *DUDQWLH =]JO 0Z6W 9HUEOHQGXQJ VRZLH 1(0 0DWHULDONRVWHQ XQG 9HUVDQGNRVWHQ QDFK %(/ ,, 'DV $QJHERW JLOW YRP ELV XQG EH]LHKW VLFK DXI GLH DNWXHOOH GHQWDOWUDGH 3UHLVOLVWH IU =DKQlU]WH 6WDQG VRZLH DXV VFKOLH‰OLFK DXI GLH /HLVWXQJHQ YRQ =DKQHUVDW] 'LH $NWLRQ NDQQ QLFKW PLW DQGHUHQ $QJHERWVSUHLVHQ YRQ GHQWDOWUDGH NRPELQLHUW ZHUGHQ XQG ULFK WHW VLFK DQ DOOH LQ 'HXWVFKODQG QLHGHUJHODVVHQHQ =DKQlU]WLQQHQ =DKQlU]WH (V JLOW GDV $XIWUDJVGDWXP GHU 3UD[LV bQGHUXQJHQ XQG ,UUWPHU YRUEHKDOWHQ .203/(77 185 Ą

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