Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 09

zm 108, Nr. 9, 1.5.2018, (949) die Vorpräparation an allen Zähnen und die provisorische Versorgung. Eine minimal- invasive, weitestmöglich schmelz-begrenzte Präparation erfolgte an Zahn 11 für die spä- tere Aufnahme eines Full Veneers. In den Abbildungen 5i bis 5j ist eine deut- liche Harmonisierung der ästhetischen Er- scheinung zwischen dem Zustand vor und nach Versorgung mit dem Provisorium anhand des idealisierten Wax-ups zu erkennen. Nachdem nun die beiden mittleren Schneide- zähne inzisal auf eine symmetrische Länge und Form eingestellt wurden (Abbildung 6a), mussten die Zahnlängen in zervikaler Richtung harmonisiert werden. Hierfür wurde eine minimalinvasive chirurgische Kronen- verlängerung nach dem Konzept von Schwenk und Striegel durchgeführt (Abbil- dungen 6b bis 6d), die sich für kleine Kor- rekturen in der ästhetischen Zone sehr gut anbietet, da sie sehr schonend und ohne jegliche chirurgische Lappenbildung durch- zuführen ist und eine schnelle Heilung der Gewebe ermöglicht (Abbildungen 6e und 6f). Als weitere Maßnahmen seien noch die Transplantation keratinisierter Gingiva in regio 45–46 mittels FST aus dem rechten Gaumen (Abbildung 6f) und die Implantat- freilegung erwähnt. Prothetische Phase Nach Abschluss aller Vorbehandlungsmaß- nahmen und der Einhaltung der notwen- digen Heilungszeiten nach den erfolgten perioprothetischen, chirurgischen Eingriffen konnte nun die prothetische Phase beginnen, die das Nachpräparieren der Zähne, die de- finitive Abformung der Zähne und Implan- tate, die professionelle Farbbestimmung, die Kieferrelationsbestimmung, die Abutment-, Gerüst-, Rohbrand- und Ästhetikanprobe(n) und die Fertigstellung des Zahnersatzes be- inhaltete (Abbildungen 7a bis 7h). Abbildungen 6a bis 6f: a: Intraorale Frontansicht in Okklusion nach direkter provisorischer Ver- sorgung der vorpräparierten Oberkieferfront mit Interimsersatz; b: Ausmessen (Sounding) des dentogingivalen Komplexes an 11 und 21 (ca. 3mm / gelbe Markierungen): ungleiches Knochen- niveau zwischen 11 und 21 (blaue Markierungen); c: Adaptation der Höhe der vestibulären knöchernen Randstruktur (Limbus alveolaris) an Zahn 21 (blaue Markierung) mittels intrasulkulärer Reduktion des Limbus per Ultraschallbehandlung mit speziellen diamantierten Schallaufsätzen unter Wasserkühlung (nach Schwenk & Striegel, Komet, Deutschland). Anschließende Exzision des Gingivaüberschusses an 21 gemäß der roten Markierung mithilfe eines Skalpells; dies ist nur bei ausreichender attached Gingiva sinnvoll. d: Nachpräparation und Korrektur des PV in regio 21 zervikal; e/f: Zustand vor prothetischer Phase – circa elf Monate nach minimalinvasivem ARF vestibulär an 21 und sechs Monate nach FST in regio 45,46. a b c d e f

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