Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 09

zm 108, Nr. 9, 1.5.2018, (950) In der ästhetischen Zone der Oberkiefer- front wurden an Zahn 11 ein individuell verblendetes Full Veneer auf Basis eines Lithiumdisilikatkeramikgerüsts und an den übrigen Zähnen in regio 13–23 vollkera- mische, vollverblendete Kronen auf Basis eines Zirkoniumdioxidgerüsts angefertigt. Bei den Versorgungen im Seitenzahnbereich wurden vollverblendete, metallkeramische Versorgungen mit feinem Metallrand ver- wendet, lediglich an 37 wurde eine mono- lithische Teilkrone aus Lithiumdisilikat- keramik angefertigt. Die Implantatbrücken wurden aufgrund von ungünstigen Implan- tatangulationen, die keine okklusale Ver- schraubung ermöglichten, zementiert. Auf- grund der geringen Lachhöhe im Oberkiefer- Seitenzahnbereich konnten hier die Präpa- rationsränder der Abutments epigingival gelegt werden und waren somit gut von Zementüberschüssen zu reinigen. Es wurde auf eine reinigbare Konstruktion des Zahn- ersatzes geachtet. Als Okklusionskonzept wurde eine Front-Eckzahn-geschützte Ok- klusion realisiert (Abbildungen 8a bis 8f). Bei einem Kontrolltermin zwei Wochen nach Eingliederung zeigte sich die Patientin mit dem Zahnersatz sehr zufrieden (Abbildun- gen 9a bis 9c). In einem aktuellen Recall- termin 2,5 Jahre nach Eingliederung ergab der parodontale Befund physiologische Sondierungswerte. Auch die Panorama- schichtaufnahme offenbart eine stabile Situation. Schlussfolgerung Nach einer komplexen Therapie mit Maß- nahmen wie zum Beispiel beidseitigem Kieferhöhlenaufbau, Implantatversorgung, Parodontitistherapie und Zahnfleischtrans- plantationen konnte die Patientin mit fest- sitzendem Zahnersatz in Ober- und Unter- kiefer funktionell und ästhetisch zufrieden- stellend entlassen und in ein Mundhygiene- Nachsorgeprogramm aufgenommen werden. Die Patientin bedankte sich zum Abschluss mit einem emotionalen Brief, in dem sie ihre initialen Sorgen und ihre Freude und Dank- barkeit nach der Behandlung ausdrückte. Die Autoren bedanken sich bei ZTM Volker Weber und ZTM Nancy Mirschel, Impladent, Aachen, für die zahntechnische Arbeit und die gute Kommunikation. Dr. med. dent. Karin Groß Oberärztin Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien Universitätsklinikum Aachen Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. phil. Dominik Groß Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin Universitätsklinikum Aachen Univ.-Prof. Dr. med dent. Stefan Wolfart Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien Universitätsklinikum Aachen Abbildungen 7a bis 7h: Prothetische Phase: a/b: Definitive Präparations- und Implantatabformung a) des Oberkiefers und b) des Unterkiefers mit der Doppelfadentechnik; c/d: Intraorale seitliche Ansichten bei Abutment- und Gerüstanprobe: Kontrolle der Abutmentpositionierung und der Kieferrelation mittels Registratrückkontrolle über einen Pattern-Resin-Schlüssel bzw. Stopps auf Abutments und auf Kronen/Brückengerüsten; e bis h: fertiggestellter ZE im Artikulator vor Eingliederung Alle Porträts: privat 54 Die klinisch-ethische Falldiskussion

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