Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10

zm 108, Nr. 10, 16.5.2018, (1042) So viel sei an dieser Stelle bereits verraten: Hervorragend! Sein Vortrag zeigte sehr viele gesellschaftliche Aspekte auf, die auch den zahnärztlichen Berufsstand nach wie vor prägen, aber leider zu selten benannt und diskutiert werden. Die zm werden daher den nachdenkenswerten Fest- vortrag in einer der kommenden Ausgaben veröffentlichen. Doch zurück zur Zahnheilkunde 2018, dem wissenschaftlichen Kongress der Zahnärzte- kammer Rheinland-Pfalz. Im Fokus der umfangreichen interdisziplinären Weiterbil- dungsthemen, die in Vorträgen und einer Vielzahl an Workshops bearbeitet wurden, stand neben dem demografischen Wandel und seinen Folgen vor allem die adäquate Versorgung älterer und multimorbider Patienten. Den Kongress eröffnete der Kammerpräsident Dr. Wilfried Woop mit den Worten: „Die großen Themen Digitali- sierung und Globalisierung spielen eine wichtige Rolle, wir als Zahnärzte sind jedoch kleinteiliger unterwegs: Unsere Themen sind Demografie und Fachkräftemangel.“ Und, so fügte er hinzu, „die Versorgung in der Fläche“. Mit festem Blick auf die anwesende rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, bekräftigte Woop die Forderung der Zahnärzteschaft nach einer zeitnahen Einführung der neuen zahn- ärztlichen Approbationsordnung. „Die Welt von 1955 lässt sich mit heute nicht mehr vergleichen.“ Allerdings reiche das starke Interesse der Zahnärzteschaft an einer schnellst- möglichen Umsetzung nicht aus, hier komme es besonders auf die Landesregierung an, so Woop. Immerhin habe die Landesregierung Rheinland-Pfalz in der bundesdeutschen Ge- sundheitspolitik einen guten Ruf und damit auch eine bundesweite Verantwortung. Dass das Kongressthema „Der Zahnarzt als Arzt“ den Nerv der Politik traf (und trifft), machte die Rede der rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin deutlich. „Es freut mich“, so Bätzing-Lichtenthäler, „dass es nicht nur um Zahnheilkunde geht, sondern über den Tellerrand geblickt und der Patient als Ganzes gesehen wird.“ Lob fand auch die hohe Bereitschaft der Zahnärztinnen und Zahnärzte zur Fort- und Weiterbildung. „Sie investieren nicht nur Zeit und Geld, sondern tragen aktiv zur Patientensicherheit bei. Das hohe Engagement spiegelt sich auch in ihrem Selbstverständnis wider, ge- sellschaftliche Veränderungen anzunehmen und sich diesen zu stellen. Prävention und Altersmedizin sind hier besonders hervorzu- heben“, so die Ministerin. Zahnärztetag Rheinland-Pfalz Das Thema trifft den Nerv „Der Zahnarzt als Arzt“ – interessantes Kongressmotto, mag man sich denken. Aber wie passt das zu einem Festvortrag mit dem Thema „Werte, Tugenden und Manieren im 21. Jahrhundert“, gehalten von einem echten Prinzen – aus Äthiopien stammend – namens Dr. Asfa-Wossen Asserate? Dr. Wolfgang Woop, Präsident der Zahnärztekammer Rheinland-Pfalz eröffnete den Wissenschaftskongress der Kammer. Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate hielt den Fest- vortrag „Werte, Tugenden und Manieren im 21. Jahrhundert“: „Die Relativierung unserer gesellschaftlichen Werte schafft keine Freiheit, sondern Orientierungslosigkeit und Bindungs- losigkeit“, so der äthiopisch-deutsche Bestseller- autor und politische Analyst. Die Gesundheitsministerin aus Rheinland-Pfalz, Sabine Bätzing-Lichten- täler, SPD, überbrachte die Grüße der Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Fotos: LZK Rheinland-Pfalz 18 Politik

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