Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10

zm 108, Nr. 10, 16.5.2018, (1054) „Unsere Patienten schauen immer wieder verwirrt, wenn sie uns kurz nacheinander sehen“, lacht Anna Ebert, „denn viele wis- sen ja gar nicht, dass es hier zwei von uns gibt.“ „Außerdem werden wir des Öfteren gefragt, ob wir schon wieder unsere Haare gefärbt hätten“, ergänzt Kathleen Ebert. „Aber dem ist natürlich nicht so, denn es handelt sich ja um die andere Zwillings- schwester.“ Seit ein paar Monaten arbeiten die 20- jährigen Zwillingsschwestern gemeinsam in derselben Zahnarztpraxis – für die unter- schiedliche Haarfarbe haben sie sich be- wusst entschieden: „Aber auch aufgrund unseres unterschiedlichen Geschmacks“, räumt Anna ein. „Obwohl wir Zwillinge sind, sind wir zwei ganz verschiedene Individuen. Dies betrifft sowohl die Vorlieben bei der Kleidung, als auch bei der Haarfarbe. Dass uns dadurch die Patienten und unsere Kollegen gut unterscheiden können, ist natürlich ein positiver Nebeneffekt.“ Auch wenn Anna und Kathleen unterschied- liche Vorlieben haben – Anna arbeitet lieber mit Kindern zusammen und ist auch in der kieferorthopädischen Assistenz tätig, Kathleen dagegen mag lieber die Chirurgie und assistiert gerne bei oralchirurgischen Eingriffen – gehen sie seit 20 Jahren einen gemeinsamen Weg: „Wir sind beide hand- werklich begabt und arbeiten gerne mit Menschen zusammen“, erzählt Kathleen. „Und unsere Mutter hat damals denselben Beruf gelernt wodurch wir schon frühzeitig an ihn herangeführt wurden.“ So stand für die beiden schnell fest: „Wir werden ZFA!“ Schon früh stand fest: „Wir werden ZFA!“ Ihre Ausbildung absolvierten sie dann je- doch in unterschiedlichen Praxen, nur die Berufsschule besuchten sie gemeinsam. „Gegen Ende der Lehrzeit spielten wir schon mit dem Gedanken, einmal gemeinsam in einer Praxis arbeiten zu können“, erzählt Anna. „Dass dies dann nach so kurzer Zeit möglich war, hätten wir nicht gedacht.“ Bereits in der Berufsschule lernten die bei- den ihre heutige Chefin, Zahnärztin Ulrike Vieler-Kampf, kennen, die dort unterrichtete. „Im Sommer 2017 hatten wir eine Stelle als ZFA zu besetzten“, erzählt Vieler-Kampf. „Da uns Anna aus der Berufsschule bekannt war, boten wir ihr die Stelle an. Kathleen bewarb sich daraufhin ebenfalls bei uns um einen Arbeitsplatz. Leider konnten wir ihr jedoch zu diesem Zeitpunkt keine Stelle anbieten. Einige Wochen später wurde die Praxis um ein Behandlungszimmer erweitert, wodurch eine weitere Assistenz nötig wurde.“ Bedenken, zwei Schwestern zu beschäftigen, hatte Vieler-Kampf nicht: „Wir unterhielten uns mit beiden Schwestern und fragten, ob eine Zusammenarbeit als Zwillinge in der gleichen Praxis vorstellbar wäre. Die beiden Zwillinge hatten gar keine Bedenken und wir somit auch nicht.“ Vieler-Kampf weiß Ein Foto und seine Geschichte ZFA im Doppelpack Verwirrte Blicke und stockende Gespräche: Wenn Anna und Kathleen kurz hintereinander das Behandlungszimmer betreten, staunen die meisten Patienten nicht schlecht – die beiden ZFA unterscheiden sich nur in ihrer Haarfarbe. Alle Fotos: Kampf & Vieler-Kampf 30 Praxis

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