Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10

zm 108, Nr. 10, 16.5.2018, (1080) Ein Aufatmen dürfte durch die Reihen der- jenigen gehen, die sich in den vergangenen Jahren für Maßnahmen gegen die hohe Prävalenz der frühkindlichen Karies enga- giert haben. Die Applikation von Fluoridlack gilt in Fachkreisen als eine der wirksamsten Maßnahmen der Kariesprävention und ist wissenschaftlich gut belegt. Dennoch brauchte es gut drei Jahre, bis der Nutzen dieser Maßnahme nun auch vom IQWiG bestätigt wurde. Drei Jahre brauchte das IQWiG für die Bestätigung Wir erinnern uns: Im März 2015 stellte die KZBV vor dem Hintergrund der hohen Prävalenz frühkindlicher Karies beim G-BA einen „Antrag auf Bewertung zusätzlicher IQWiG veröffentlicht Rapid Report „Fluoridlack im Milchgebiss kann Karies verhindern“ Die Nutzenbewertung der Fluoridlackapplikation im Milchgebiss scheint zu einem guten Ende zu kommen. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat einen sogenannten Rapid Report (Schnellbericht) dazu veröffentlicht. Fazit: „Fluoridlack im Milchgebiss kann Karies verhindern.“ „Fragestellung Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Bewertung des Nutzens der Applikation von Fluoridlack im Milchgebiss im Ver- gleich zur üblichen Versorgung ohne spezifische Fluoridierungsmaßnahmen je- weils bei Kindern mit und ohne (initial-) kariöse Läsionen hinsichtlich patienten- relevanter Endpunkte. Fazit Für den Endpunkt Karies ergab sich für Kinder mit und ohne (initial-)kariöse Läsionen im Milchgebiss ein Hinweis auf einen höheren Nutzen für die Applikation von Fluoridlack im Vergleich zur üblichen Versorgung ohne spezifische Fluoridierungs- maßnahmen. Für die weiteren patienten- relevanten Endpunkte (insbesondere vor- zeitiger Zahnverlust, Zahnschmerzen und [schwerwiegende] unerwünschte Ereig- nisse) konnte kein Anhaltspunkt für einen höheren Nutzen oder höheren Schaden abgeleitet werden. Zudem konnte keine relevante Effekt- modifikation insbesondere der potenziel- len Faktoren Alter und Geschlecht, Mundgesundheit, Applikationsfrequenz und Konzentration des Fluoridlacks, ggf. zusätzlich angebotene Präventivmaß- nahmen und sozioökonomisches Setting abgeleitet werden.“ Die IQWiG-Kernaussage im Wortlaut Foto: rh2010 – Fotolia 56 Zahnmedizin

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