Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10

zm 108, Nr. 10, 16.5.2018, (1101) können vom Patienten als störend empfun- den werden. Eine Einschleiftherapie führt in solchen Fällen zur Freilegung des pulpanahen Dentins, gegebenenfalls sogar zur Eröffnung der Pulpa und erfordert in jedem Fall einen dichten Verschluss mit Komposit oder sogar eine partielle Pulpotomie mit direkter Über- kappung [Hülsmann & Schäfer, 2007]. Bei einem ausgeprägten Foramen caecum sollte eine weitere anatomisch-morpholo- gische Variation in die Differenzialdiagnostik – zur Abklärung eventueller anatomischer Besonderheiten – einbezogen werden: In Ver- längerung des Tuberculum dentis kann sich eine Fissur über die Schmelz-Zement-Grenze hinaus auf der Wurzeloberfläche fortsetzen. Je nach Ausprägung können diese Wurzel- furchen auch den Beginn von Wurzelsepara- tionen darstellen. Im Ergebnis der Einfaltung des Schmelzepithels und der Einschnürung im Bereich der Hertwigschen Wurzelscheide enwickelt sich in seltenen Fällen eine rudimen- täre oder vollständig ausgebildete Wurzel [Black, 1908; Arnold, 2007; Gandhi et al., Abbildung 14: a: Frontale DVT-Ansicht von Zahn 22 mit ausgedehnter Invagination und peri- apikaler Aufhellung, b: In der sagittalen Ebene ist die nach labial orientierte Aufhellung erkennbar als Abwehrleistung auf die infizierte Invagination, unabhängig vom vitalen Wurzelkanalsystem. c: Der Ausgang des Wurzelkanals und der Invagination sind in der axialen Ansicht der DVT-Auf- nahme am Apex erkennbar. Die apikale Aufhellung scheint auf die Invagination begrenzt zu sein. Abbildung 15: a: Klinische Ansicht der leicht gedrehten klinischen Zahnkrone mit lateral gelegener Invagination, b: Minimalinvasiv freigelegte Invaginationsöffnung, c: Röntgenkontrolle zehn Monate nach Abschluss der Invaginationstherapie bei abgeheilter Fistel und deutlich verkleinerter apikaler Aufhellung und fortbestehender Sensibilität Abbildung 16: Zahn 12 mit einer moderaten Form einer Evagination: Bei fehlendem patho- logischem Befund ist keine invasive Therapie zu empfehlen. Fotos: Arnold

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