Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10
zm 108, Nr. 10, 16.5.2018, (1107) Tumorhauptpräparat dar. Die Defekt- deckung erfolgte durch ein mikrovaskulär- reanastomosiertes Radialistransplantat mit Anschluss an die temporalen Gefäße (Ab- bildung 3a). Der entstandene orbitale Schleimhautdefekt nach wesentlicher Resektion des lateralen Lidwinkels wurde mithilfe eines freien Schleimhauttransplantats aus dem Planum buccale rekonstruiert. Darüber hinaus wurde ein 1,4 g schweres Platin-Oberlid-Implantat zur Unterstützung und Kompetenz des Lidschlusses implantiert, um einer späteren Konjunktivitis vorzubeugen. Abbildung 5 dokumentiert die unmittelbar postoperative Situation. Histologisch ergab sich ein in sano reseziertes Plattenepithelkarzinom (TNM-Klassifikation (8. Auflage): pT3, V0, L0, R0) mit einem Sicherheitsabstand von 4 mm. Die anschlie- ßende Wundheilung verlief komplikations- los, so dass wir den Patienten bei sanatio per primam intentionem am siebten post- operativen Tag in die ambulante Nachsorge entlassen konnten. Abbildung 6 dokumen- tiert das Ergebnis drei Monate postoperativ. Diskussion Die im Kopf- und Halsbereich auftretenden malignen Hauterkrankungen sind vorwie- gend ultraviolett(UV)-induziert. Hierzu zählen nicht-melanozytäre Malignome – wie Basal- zell- (BCC) und Plattenepithelkarzinome (PEC) – sowie maligne Melanome. Das von entarteten Keratinozyten stam- mende PEC, auch als Spinaliom bezeichnet, zählt nach dem BCC zu den zweithäufigsten malignen Hauttumoren. Seine Inzidenz ist ansteigend und liegt aktuell laut dem 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie aus dem Jahr 2016 bei 75 Fäl- len pro 100.000 Personen [133. Kongress der DGC, 2016]. Ein fortgeschrittenes Alter, Hellhäutig-, Blauäugig- und Rothaarigkeit sowie das männliche Geschlecht sind als Risikofaktoren bekannt [Kraft und Granter, 2014; Feller et al., 2016]. Bei Hellhäutigen sind die Kopf- und die Hals- region mit 65 Prozent am häufigsten von einem PEC betroffen, wohingegen es bei Dunkelhäutigen nur zu 35 Prozent in diesen Bereichen auftritt. In direktem Zusammen- hang mit dem Erkrankungsrisiko steht dabei auch die kumulative Sonnenexposition [Kraft und Granter, 2014]. Im Gegensatz zu akuten, UV-bedingten Hautschäden, wie solaren Erythemen, die für die Entstehung von BCC verantwortlich Abbildung 2: Radiologische Darstellung der Tumorgrenzen in der axialen Ebene Abbildung 3: Der Defektbereich mit dem bereits an den Temporalgefäßen reanastomosierten Gefäßstiel (a), die Rekonstruktion der Schleimhaut des lateralen Lidwinkels mithilfe eines freien Mundschleimhauttransplantats (b) [[[VIǻX HIRXEP 0SRXEOXMIVIR MI YRWIVIR ^YZIVP®WWMKIR 7YRHYQ IVZMGI FIM +VEKIR ^Y .LVIR ,IV®XIR YRH 'ILERHPYRKWIMRLIMXIR ).* 3922*7 .3 *(43) 1.+* &YJ ÇFIV UQ IVPIFIR MI FIM YRW [EW 6YEPMX®X FIHIYXIX -IVWXIPPIV ^IVXMǻ^MIVXI 6YEPMX®X ^YQ 7*+.8 5VIMW 2SREXI ,EVERXMI ¦FIV *VWEX^XIMPI HEYIVLEJX 7*+.8 )*38&1
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