Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10

zm 108, Nr. 10, 16.5.2018, (1109) Des Weiteren gehören dazu nicht in sano resezierte, gehäuft zu Rezidiven neigende sowie Tumorgene exprimierende (zum Bei- spiel epidermal growth factor receptor) PEC [Nuño-González et al., 2012]. Histologisch stammt das PEC aus Stamm- und Vorläuferzellen des Stratum basale der Epidermis. Die zwischen Epidermis und Dermis liegende Basalmembran spielt eine wichtige Rolle bei der zur Metastasierung neigenden PEC. Sie verhindert zunächst das Eindringen des Tumors in die Dermis. Im fortgeschrittenen Stadium setzt dann ein Kollagenabbau in der Basalmembran ein. Dieser wird vor allem durch die Matrix- metalloproteinase-2 (MMP-2), die vermehrt in PEC-Zellen exprimiert wird, gesteuert [Feller et al., 2016]. In der Regel tritt eine Metastasierung in < 5 Prozent auf, in der Hochrisikogruppe kann diese jedoch auf bis zu 38 Prozent ansteigen [Nuño-González et al., 2012]. Die In-sano-Resektion des PEC ist die Therapie der Wahl. Bei nicht in sano resezierbaren Tumoren oder inoperablen Patienten sollte eine adjuvante Strahlen- therapie als Behandlungsmethode erfolgen. Alternative Therapieverfahren wie die Kryo-, die Laser-, die photodynamische sowie die lokale medikamentöse Therapie (zum Bei- spiel Imiquimod oder 5-Fluorouracil) sollten Einzelfällen vorbehalten bleiben. Bei PEC mit hohem Metastasierungsrisiko ist gegebenenfalls eine Sentinel-Lymph- knotenbiopsie erforderlich. Bei klinischem und radiologischem Verdacht auf eine Lymphknotenmetastasierung sollte, ebenso wie bei einer bereits manifestierten, eine therapeutische Lymphadenektomie durch- geführt werden. Im Fall von PEC mit niedrigem Metastasierungsrisiko ist diese jedoch nur selten indiziert. Gegenwärtig ist eine adjuvante Chemotherapie bei PEC keine Standardtherapie [Kurzleitlinie „Platten- epithelkarzinom der Haut“, Update 2012]. Glücklicherweise zeigte sich in unserem Fall das linke Auge nicht befallen, so dass dieses erhalten werden konnte. Die Resektion er- folgte in sano unter Erhalt der restlichen Gesichtsmotorik mit Ausnahme des bereits tumorbedingt vorgeschädigten Stirnastes des N. facialis. Darüber hinaus verbleibt der Patient in der regelmäßigen Tumor- nachsorge. Dr. med. Felix Paulßen von Beck PD Dr. med. Dr. med. dent. Thomas Mücke Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, plastische und ästhetische Operationen Malteser Krankenhaus St. Josefshospital Uerdingen Kurfürstenstr. 69 47829 Krefeld-Uerdingen Felix.Paulssen@malteser.org Dr. med. Dimitrios Papadimas Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Malteser Krankenhaus St. Johannes Stift Johannisstr. 21 47198 Duisburg-Homberg Zu den häufigsten UV-induzierten malignen Hauterkrankungen zählen – in absteigender Reihenfolge – das BCC, das PEC sowie das maligne Melanom. Die Inzidenz des PEC ist weiter an- steigend und liegt aktuell bei 75 Fällen pro 100.000 Personen. Ein fortgeschrittenes Alter, Hellhäutig-, Blauäugig- und Rothaarigkeit sowie das männliche Geschlecht stellen die höchsten Risikofaktoren für PEC dar. Die individuelle kumulative Sonnen- exposition steht in direktem Zusammen- hang mit dem Erkrankungsrisiko. PEC werden nach der TNM-Klassifika- tion eingeteilt. In der Regel liegt die Metastasierung bei <5 Prozent, kann jedoch bei PEC der Hochrisikogruppe bis auf 38 Prozent ansteigen. Bei bestehender Operabilität ist eine In-sano-Resektion gegenwärtig die The- rapie der Wahl, eine adjuvante Chemo- oder Strahlentherapie ist gegenwärtig keine Standardtherapie. Fazit für die Praxis Foto: privat Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. ^^^ L]L YV[HY` JVT :,; 9( -…Y 2LYHTPR ,05, -694 -l9 1,+, 6),9-3f*/,

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