Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11

zm 108, Nr. 11, 1.6.2018, (1286) Piecha: Auch für das bestehende Team ist es unserer Meinung nach sinnvoll. Die Mit- arbeitenden lernen uns, unsere Vorlieben und vielleicht auch manche Marotte besser kennen und können so die Gesamtsituation besser einschätzen. Jeder Mitarbeitende kann sich langsam an die Lage gewöhnen und sich auch mit eigenen Ideen in den Ver- änderungsprozess einbringen. Außerdem – machen wir uns doch nichts vor – die Vor- stellung, auf den Rat eines erfahrenen und immer noch motivierten Zahnarztes bauen zu können, der uns auch in schwierigen Momenten stets zur Seite steht, ist sehr beruhigend. Was haben Sie geplant, damit das bestehende Team den Chefwechsel annimmt? Welche besonderen Heraus- forderungen sehen Sie hier? Piecha: Uns ist ein steter Austausch zwischen dem Team und uns extrem wichtig. Dazu zählt vor allem, so transparent wie möglich zu sein, damit jede Mitarbeitende über den aktuellen Stand der Planungen und unsere Vorstellungen informiert ist. Das erreichen wir über regelmäßige Teamsitzungen, mor- ? gendliche Besprechungen oder bei einem gemeinsamen Kaffee. Godek: Zentral ist für uns aber auch, die richtige Einstellung in Sachen Personal- führung und Mitarbeiterkommunikation zu haben. Die Zeiten des autoritären Führungs- stils sind zum Glück lange vorbei. Wir sehen die Mitarbeitenden als wichtigsten Bestand- teil der Praxis an und möchten sie, so oft es geht, in die Entscheidungsprozesse ein- beziehen. Aus diesem Grund führen wir anonymisierte Umfragen durch, in denen wir sie ganz gezielt nach Verbesserungs- vorschlägen fragen, um die Schwachpunkte der Praxis nach und nach zu reduzieren und damit zu einem attraktiven Arbeitgeber zu werden, bei dem man auch zukünftig gerne arbeitet. Wie sieht Ihr Praxiskonzept aus? Welche Prozesse wollen Sie umgestal- ten? Wo wollen Sie Schwerpunkte le- gen? Godek: Genau diese Fragen sehen wir als zentrale Punkte bei der Übernahme/Neu- gründung einer Zahnarztpraxis. Konzept- und kopflos agieren – das kann ja jeder. ? Um unsere Vorstellung aber zu realisieren und zu justieren, haben wir uns bewusst dafür entschieden, gemeinsam mit der OPTI Zahnarztberatung ein Konzept zu ent- werfen, das sich aktuell in der Bearbeitungs- phase befindet. Piecha: Wir möchten unseren Patienten ein Konzept bieten, bei dem der Service- Gedanke einen besonderen Stellenwert einnimmt. Uns ist wichtig, dass sich die Patienten nicht wie bei einem typischen Arztbesuch fühlen, wenn sie die Praxis be- treten. Nach demMotto: Anders und besser als erwartet. Dazu gehört mittelfristig auch, dass die Patienten in unserer Praxis einen Partner für sämtliche zahnmedizinischen Fragestellungen finden. Godek: Aber generell gilt natürlich: Konzepte dürfen und sollen sich weiterentwickeln. Sind bauliche Veränderungen oder Investitionen in neue Technik geplant? Godek: Über unseren „Osterurlaub“ haben wir bereits einige Veränderungen in der Praxis vorgenommen. So wurde ein Server installiert und die bisher analog mit Kartei- karten arbeitende Praxis digitalisiert. Darü- ber hinaus haben wir in eine neue, digitale Röntgenanlage investiert. Wir halten dies für einen notwendigen Schritt, um Prozesse effizienter und simpler zu gestalten, und möchten auch zukünftig unseren Patienten aktuelle und innovative Technik bieten. Piecha: Deswegen sind wir sehr froh, dass wir durch die Unterstützung meines Vaters dieses Projekt bereits jetzt realisieren konn- ten, und freuen uns jeden Tag aufs Neue, wenn er von der Qualität der digitalen Röntgenbilder schwärmt (lacht). In einem nächsten Schritt möchten wir dann gegen Ende des Jahres, also kurz vor unserer Über- nahme, die Behandlungszimmer moder- nisieren und ihnen einen neuen Look ver- passen – auch als optisches Signal für unsere Patienten, dass sich hier etwas verändert. Darauf freue ich mich besonders. Wie andere Gründer haben Sie nach dem Studium diverse betriebswirt- schaftliche Workshops und Gründer- Seminare besucht. Was waren dabei die zentralen Erkenntnisse? ? ? Das Team soll den Chefwechsel mitmachen – und auch mitgestalten. Die Anregungen und Verbesserungsvorschläge aus dem Team sollen helfen, die Schwachpunkte zu reduzieren und die Attraktivität der Praxis – für die Patienten und als Arbeitgeber – zu erhöhen. 142 zm–starter

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