Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11

zm 108, Nr. 11, 1.6.2018, (1159) nektoren in Arztpraxen, Kliniken und Apotheken einschließlich der eGK-Terminals. Außerdem seien „alle laufenden Verfahren zur Unter- stützung des Aufbaus der TI fortzuführen“. Der Zugang zur TI für die Versicherten solle überdies erleichtert werden, so dass er „den techni- schen Möglichkeiten des Jahres 2018“ entspricht. Zwar wolle man den aktuell geplanten Zugang mittels eGK und Kartenlesegerät nicht vollständig ersetzen, die Versicherten sollten aber „alternative Au- thentifizierungsverfahren“ nutzen können – etwa über mobile Gerä- te. Die entsprechenden Rahmenbedingungen seien in Vorbereitung. Während Spahn seine Pläne für die eGK und die TI eigentlich noch vor der parlamentarischen Sommerpause präzisieren wollte, heißt es in dem Brief nun, Details sollen „spätestens“ danach vorliegen. „Wir brauchen ein sicheres Netz für den nötigen Datenschutz, nicht unbedingt eine Karte, die man irgendwo reinschieben muss“, legte Spahn auf dem Frühjahrsempfang von KZBV und Bundeszahnärzte- kammer in Berlin in Sachen Digitalisierung nach. „Das Geld, das in die TI investiert wird, ist darum auch weiterhin richtig investiert. Denn die TI ist die Basis! Das heißt, wenn mein Zahnarzt mich fragt: ‚Jens, soll ich den Konnektor wieder abbestellen?‘, sage ich natürlich: ‚Nein!‘“ck Estland Estland hat 1,3 Millionen Einwohner – und ist Vorreiter in Sachen Digitalisierung. Im Zentrum steht die digitale Bürgerkarte, diese ist Speicherort für Gesundheitsdaten, Personalausweis, Führer- schein, Versicherungskarte, Ausweis für die Bücherei und Treue- Karte im Supermarkt in einem. Wichtigste Infos der e-ID-Karte: die individuelle Bürgernummer („Isikukood“) und der Code zur Authentifizierung. Die elektronische Patientenakte, das E-Rezept und ein vernetztes Krankenwagensystem gehören für die Esten damit bereits seit Jahren zum Alltag. Aktuell wird ein elektronisches Buchungstool für Facharzttermine in Krankenhäusern etabliert. Dazu sind alle Hausärzte an ein zentrales Terminbuchungssystem angeschlossen. Außerdem steht der Wechsel von Papierdokumenten-basierten Informationen zu rein digitalen Informationen an, umDaten wie Laborergebnisse in Zukunft noch besser verarbeiten zu können. Nur drei Dinge machen die Esten angeblich nicht im Netz: heiraten, sich scheiden lassen und eine Immobilie kaufen. Finnland Die Digitalisierung gehört zu den Kernkompetenzen Finnlands. Bereits seit 2010 können sich die 5,5 Millionen Einwohner Re- zepte für verschreibungspflichtige Medikamente digital über die Plattform der Sozialversicherungsanstalt Kela ausstellen lassen – 2017 rund 31,9 Millionen Mal. Darüber hinaus können Patienten dort ihre Gesundheitsdaten – inklusive Rezepte und ärztliche Diagnosen – einsehen. Alle Finnen haben somit online Zugang zu ihren Krankenakten und ihrer E-Verschreibungshistorie. Finnland ist damit eines der ersten Länder der Welt, das ein nationales digitales Patientendaten-Archiv für den öffentlichen und privaten Gesundheitssektor eingerichtet hat. E-Health in Estland und Finnland H INTERGRUND

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