Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11
zm 108, Nr. 11, 1.6.2018, (1194) sie zunächst nur interradikulär eingesetzt [Kanomi, 1997]. Bei der Mesialisierung er- weist sich der Alveolarfortsatz jedoch als ungeeignet für die Insertion eines Mini- Implantats zur Verankerung. Nachteilig sind die höhere Verlustrate im Alveolarfortsatz, die Gefahr der Wurzelschädigung sowie ins- besondere die Tatsache, dass interradikuläre Mini-Implantate die Zahnbewegung behin- dern [Wilmes, 2016]. Zur Mesialisierung im Oberkiefer bietet sich daher der anteriore Gaumen als Insertionsregion an. Vorteilhaft ist hier die gute Knochenqualität ohne Risiko der Zahnverletzung gepaart mit der Insertion in der befestigten Mukosa [Wilmes, 2016]. Um das Risiko einer Implantat-Kippung oder eines Implantatverlusts weiter zu verringern, kann eine Verblockung von zwei Mini-Im- plantaten erfolgen. Dies ist insbesondere bei asymmetrischen Situationen sinnvoll, um die Mini-Implantate nicht mit axialen Dreh- momenten zu belasten. Eine sichere Kopp- lung vom Mini-Implantat zur kieferorthopä- dischen Apparatur kann erreicht werden, wenn Abutments oder Verbindungselemente fest auf die Mini-Implantate aufgeschraubt werden [Wilmes, 2008] (Mini-Implantate mit Innengewinde, Abbildung 1). Die (Mini-) Implantate können mit den Frontzähnen Abbildung 1: a: Mini-Implantat mit Innengewinde, b: T-Bogen (indirekte Verankerung), c: direkte Verankerung mit Mesialslider Abbildung 2: Posterior der Gaumenfalten ist die beste Insertionsregion für (Mini-)Implantate zur KFO-Verankerung: T-Zone mit sehr guter Knochenqualität und dünner Mukosa. Abbildungen 1–3: Poliklinik für Kieferorthopädie Westdeutsche Kieferklinik, UKD Abbildung 3:Bestandteile des Mesialsliders: a: Beneplate, b und c: Kraftapplikation nach mesial mittels NiTi-Federn, b bis d: Die Kopplung zu den Zähnen erfolgt über kieferorthopädische Bänder oder palatinal angeklebte Tubes (d). D E G F 50 Kieferorthopädischer Lückenschluss
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