Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11

zm 108, Nr. 11, 1.6.2018, (1234) Mit ihrem Engagement will die BZÄK weiter auf die Bedeutung der Mundgesundheit für Menschen mit Behinderung aufmerksam machen. Daher werden den Sportlern wäh- rend der Spiele über das Programm „Special Smiles“ kostenfreie, zahnärztliche Unter- suchungen und Anleitungen zur Mund- hygiene angeboten. Denn: Die Mundge- sundheit von Menschen mit Behinderungen liegt unter dem Durchschnitt der deutschen Bevölkerung und zeigt deutliche Potenziale zur Verbesserung. „Als medizinischer Beruf sind wir Zahnärzte ethisch dazu verpflichtet, allen Menschen eine angemessene Versorgung zukommen zu lassen und sie bei ihrer Gesundheits- pflege zu unterstützen“, so BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel. Dies gelte insbesondere für Menschen, die weniger privilegiert und durch ein Handicap eingeschränkt sind. Engel: „Deshalb ist es für die Bundeszahn- ärztekammer seit Jahren eine Selbstver- ständlichkeit, sich bei ‚Special Smiles‘ zu engagieren.“ Sport, Spiel und Mundhygiene „Special Smiles“, das Mundgesundheits- programm, ist ein Teilbereich von „Healthy Athletes“, dem Gesamt-Gesundheitspro- gramm der Spiele, für das die Leiterin Ge- sundheit und Medizin von Special Olympics Deutschland (SOD), Dr. Imke Kaschke, verantwortlich ist. Neben zahnärztlichen Untersuchungen gab es in Kiel Beratungen in sechs weiteren medizinischen Bereichen, etwa Fußdiagnostik, Beratung zur gesunden Ernährung und Lebensweise, Untersuchungen des Hörvermögens oder Untersuchungen der Sehkraft. Etwa 300 Ärzte, Zahnärzte, Psychologen, Medizinische Fachangestellte, Studierende und Auszubildende kümmerten sich ehrenamtlich um die Sportler. Bereits am ersten Tag gab es mehr als 2.400 Untersuchungen und Beratungen in allen Gesundheitsbereichen zusammen, bei „Special Smiles“ um die 500, so Kaschke ge- genüber den zm. Die Spiele in Kiel, so die Präsidentin von SOD, Christiane Krajewski, seien nicht nur die größte Sportveranstal- tung in Deutschland für Menschen mit geis- tiger Behinderung, sondern auch die größte Gesundheitsorganisation für Menschen mit geistigen Einschränkungen. „Wir müssen dafür sorgen, dass die medizinische Ver- sorgung für diese Menschen besser oder ge- Special Olympics in Kiel Wettkämpfe und Zahnuntersuchungen Kiel im Olympiafieber: Vom 14. bis zum 18. Mai fanden dort die Special Olympics statt, die Sportspiele der Menschen mit geistiger Behinderung. Rund 13.500 Menschen waren in die Veranstaltung involviert, darunter auch medizinische Fachkräfte mit einem speziellen Gesundheitsprogramm. Im zahn- ärztlichen Bereich ist dies „Special Smiles“, das von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) unterstützt wird. Bei der Eröffnung von „Special Smiles“: Hubert Hüppe, Vizepräsident SOD, Dr. Heiner Garg, Sozial- und Gesundheitsminister von Schleswig-Holstein, Sabine Weiss MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Dr. Christoph Hils, Clinical Director im Gesundheitsprogramm (v.l.n.r.) Foto: SOD/Juri Reetz Die Zusammenarbeit der Bundeszahn- ärztekammer (BZÄK) mit Special Olympics Deutschland (SOD) kann schon auf einige Jahre Tradition zurückblicken: Bereits während der nationalen Sommerspiele im Juni 2010 in Bremen unterzeichnete die BZÄK eine Kooperationsvereinbarung. Darin bekennen sich BZÄK und SOD zu dem gemeinsamen Ziel, die Mundgesund- heit von Menschen mit geistiger Be- hinderung nachhaltig zu verbessern. Denn diese weisen im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt in Deutsch- land eine deutlich schlechtere Mund- gesundheit auf und gehören zur Hoch- risikogruppe für Karies- und Zahn- fleischerkrankungen. Jährlich engagie- ren sich etliche Zahnärzte und Zahn- medizinstudierende ehrenamtlich bei Special Smiles, indem sie bei den Sportveranstaltungen von SOD kos- tenlose Untersuchungen anbieten. BZÄK & Special Olympics 90 Gesellschaft

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