Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11

zm 108, Nr. 11, 1.6.2018, (1237) sich andere Wehwehchen ansehen. Hier war und ist der ganze ZahnArzt gefordert. Hat sich die Klientel über die Zeit gewandelt? Obdachlose entsprechen heute nicht mehr zwingend dem Bild des Berbers, der mit langen Haaren, Bart und Schnapsfahne daherkommt. Auch Obdachlose können sich in entsprechenden Einrichtungen pflegen. Sofern sie sich den Rahmenbedingungen dieser Einrichtungen unterwerfen können, steht einer Dusche und einer Rasur nichts im Wege. Mit der Zeit nutzten dann auch andere Menschen wie Fernfahrer, Illegale oder sonst durch den gesellschaftlichen Rost Gefallene das Angebot des Zahnmobils. Was bleibt haften, wenn man – so wie Sie – auch einmal mitfährt? An Bord können im Wesentlichen nur kon- servierende Arbeiten übernommen werden. Aber einmal mitzubekommen, wie es ist, wenn der Zahn, der über Monate geschmerzt hat, endlich raus ist, diese Erleichterung des ? ? Patienten ist schwer in Worte zu fassen. Das sind Erlebnisse, die in der modernen Zahn- heilkunde heute wohl eher selten vor- kommen. Ein Anspruchsdenken haben diese Menschen nicht. Sie zweifeln, ob das alles gut geht und ob sie nett behandelt werden. Sie sind schüchtern, scheu und ängstlich. Wie erleben die behandelnden Zahn- ärzte die Arbeit? Das ist eine Herzensangelegenheit. Diese Dankbarkeit, die häufig nicht groß in Worte gefasst werden kann von den Betroffenen, die das aber mit jeder Pore ausstrahlen, erleben Zahnärzte im normalen, durch- getakteten Praxisalltag nicht mehr so unmit- telbar. Das Gefühl, einer absoluten Rand- gruppe der Gesellschaft, die sich selbst aus- grenzt, etwas Gutes getan zu haben, ist mit Honorar-Punkten nicht aufzuwiegen. Wurde die Idee weiterentwickelt? Die Caritas drehte in den Folgejahren weiter an der Idee und richtete vor rund zwei Jahren zusätzlich eine feste Behandlungsstation im ehemaligen St.-Pauli-Krankenhaus ein. Hier kann auch geröntgt werden. Und durch einen weiteren Sponsor kann jetzt auch Zahnersatz gefertigt werden. Zum Grundkonzept des Zahnmobils gehört es auch, Brennpunkt-Schulen und -Kinder- gärten zu besuchen. Hier können Kinder, die von zu Hause vermutlich nicht so zur Zahnpflege angeregt werden, einmal auf einem Zahnarztstuhl Platz nehmen und so Berührungsängste abbauen. Bei diesen Ein- sätzen sind keine Zahnärzte an Bord. Das bietet die Caritas mit den Stammkräften an. Wurde das Jubiläum gefeiert? Ja – aber so ganz anders. Die Caritas hatte alle Beteiligten, darunter inzwischen auch Zahnärzte aus den Randbezirken von Ham- burg, zu einem Essen eingeladen – das erst mal von allen gemeinsam gekocht wurde. Zur Begrüßung gab es eine kurze Rede, dann dentalen Gedankenaustausch. Die Fragen stellte Stefan Grande. ? ? ? Die Hamburger Caritas und CP GABA schlossen sich 2008 für das Zahnmobil zusammen, um die zahnmedizinische Versorgung für Wohnungslose zu ermöglichen. Dazu fährt das Zahn- mobil zweimal pro Woche Einrich- tungen der Wohnungslosenhilfe in Hamburg an. Immer an Bord: ein ehrenamtlicher Zahnarzt. Das Zahnmobil in Hamburg Betreute vor zehn Jahren als Pressesprecher im Auftrag der Hamburger Zahnärzte das Projekt Zahnmobil: Gerd Eisentraut. Foto: privat Walther-Rathenau-Str. 4 · 06116 Halle (Saale) Tel.: 0345-298 419-0 · E-Mail: info@ic-med.de www.ic- ed.de www.facebook/icmed Genial einfach und innovativ Breites diagnostisches Spektrum ohne Strahlenbelastung Diagnostische Verlässlichkeit: Frühzeitiges Erkennen von Schmelzläsionen Einfache Integration in den Praxisablauf Leichte Patientenverständlichkeit durch Bilder in Echtzeit SICHERHEIT IN DER KARIESERKENNUNG

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