Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm 108, Nr. 12, 16.6.2018, (1325) Und so kommen wir zu einer zentralen Grenze dessen, was Arzt- bewertungsportale leisten können: Objektivität. Die Ergebnisse der Bewertungsportale unterliegen einem Wahrnehmungs-Bias; sie bil- den unmittelbare Betroffenheit ab, den Gradmesser und die eigene subjektive Wahrnehmung. Hier taucht nicht nur das Problem auf, dass negative Betroffenheit eher zur Bewertung führt als positive Erfahrungen. Hinzu kommt, dass dadurch die Ärzte belohnt werden, die den Patienten nach dem Mund reden und ihnen unangenehme Wahrheiten ersparen. Solche Portale begünstigen somit systematisch angepasste Verhaltensweisen der Ärzte, sie sorgen für erwartungs- konformes Verhalten, sie schaffen also nicht weniger als gefügige Ärzte – was an sich ein Problem darstellt, denn der Arzt folgt in seiner Uridentität dem Postulat des Gemeinwohls, so dass der Arzt auch das Rückgrat braucht, im Gemeinwohlinteresse sich der Instrumentalisierung des Patienten zu entziehen. Gerade die Krank- schreibungen sind Beispiele dafür, dass der Arzt innere Freiheiten braucht, um wirklich Arzt zu sein. µ Die Bewertungsportale bestrafen systematisch die Ärzte, die sich dem Gemeinwohlgedanken verpflichtet fühlen und sich überzogenen Ansprüchen der Patienten entziehen. Die Bewertungsportale bestrafen systematisch die Ärzte, die sich dem Gemeinwohlgedanken verpflichtet fühlen und sich über- zogenen Ansprüchen der Patienten entziehen. Das zeigt eben auf, dass der Arztberuf nunmal kein Bestandteil eines Dienstleistungsgewerbes ist, sondern er ist ein freier Beruf, der Frei- heit braucht, um wirklich seiner Funktion als gemeinwohlorientierter Vertrauensberuf gerecht zu werden. Arztbewertungsportale bewirken ein forciertes Engagement der Ärzte in die Optimierung des Eindrucksmanagements, aber es bleibt als unbefriedigende Schlussfolgerung übrig, dass aus dem guten Eindrucks- management nicht automatisch auf den guten Arzt geschlossen werden kann. Und noch unbefriedigender wird diese Schlussfolge- rung durch die Befürchtung, dass die Patienten selbst diese zwei voneinander getrennt zu betrachtenden Bewertungskriterien der Ärzte nicht immer getrennt sehen wollen, sondern unweigerlich aus dem Eindruck die fachliche Expertise ableiten werden. Und ob die Patienten damit wirklich gut beraten sind, bleibt fraglich. Prof. Dr. med. Giovanni Maio, M.A. phil. Lehrstuhl für Medizinethik Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Stefan-Meier-Str. 26, 79104 Freiburg i.Br. maio@ethik.uni-freiburg.de Der QR-Code führt zu allen Urteilen und Diskussionsbeiträgen zum Thema jameda. Diskussion zum Thema ZUR THEMENSEITE AUF ZM - ONLINE zm 108, Nr. 12, 16.6.2018, (1325) Es gibt doch nichts Schöneres als zufriedene Patienten. Bei der Versorgung mit Zahnersatz stehen Ihnen die QS-Dental geprüften zahntechnischen Meisterlabore als optimaler Partner für Ihre Praxis immer kompetent zur Seite. Mit dem fachgerechten Qualitätssicherungskonzept QS-Dental setzen die Labore ein klares Qualitäts-Markenzeichen. Durch QS-Dental wird Qualität aus Meisterhand konsequent und nachvollziehbar dokumentiert für eine noch bessere zahntechnische Versorgung. Sie können sich hier stets bester Ergebnisse sicher sein – zumWohle aller Ihrer Patienten. Noch ohne QS-Labor? Gehen Sie auf Nummer sicher. Ihr QS-Dental geprüftes Meisterlabor vor Ort finden Sie unter: WWW.QS-DENTAL.DE ZAHNERSATZ MIT QUALITÄTSVERSPRECHEN Für das schönste Sommermärchen! Q S - D e n t a l g e p r ü f t A u s V e r a n t w o r t u n g f ü r Q u a l i t ä t & S i c h e r h e i t ®

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